Hörspiel – Edgar Wallace „Der Hexer“

Früher hochspannend haben die Krimis von Edgar Wallace (1875-1932), Begründer des modernen Thrillers, inzwischen einen nostalgischen Charme, nicht zuletzt wegen ihrer nachvollziehbaren konsequenten Logik. Genau die arbeitet die neue Hörspielfassung produziert vom Landshuter Theater Nikola sehr exakt heraus. Man ist ganz Ohr, nicht zuletzt, weil über ein Dutzend Stimmen, allesamt vom Theater Nikola auf ihre ganz spezifische Weise Edgar Wallace Figurenkabinett geheimnisvoll ironisch intonieren…

©Theater Nikola Landshut

„Der Hexer“ (1925), ein Jahr später von Edgar Wallace selbst als Theaterstück umgeschrieben, gilt als einer seiner berühmtesten Kriminalromane. Das detektivische Prinzip seiner Krimis ist immer, darin blieb er sich treu, der Unverdächtigste ist der Mörder und wer genau mitdenkt, findet auch im Hörspiel über die Dialoge die richtige Spur. 

Als der junge Inspektor Wembury seine neue Stelle antritt, ist in seinem Revier nicht mehr viel los. Der Hexer, ein Verwandlungskünstler, der immer „nur“ Verbrecher ermordete, ist in Australien tot aufgefunden worden, eine Falschmeldung, wie sich herausstellt. Mit dem Schiff kommt gerade seine Frau Cora Ann Milton aus Australien nach London zurück, und wo sie ist, ist auch der Hexer nicht weit. Die Ereignisse überschlagen sich und sorgen unter der profunden Regie Thomas Eckers, vom dem auch die Hörspielfassung stammt, und dem Sound- und Schnittdesign Florian Rödls entstand ein 79 Minuten langes Hörspiel, das aufgrund völlig anderer Stimmen, raffiniert akustischer Hintergrundgeräusche und Soundeffekte eine Atmosphäre aufbaut, die ganz in ihren Bann zieht und keine Zeit mehr lässt, an ehemalige Kino- und TV-Verfilmungen zu denken.

Hörspiel - Edgar Wallace „Der Hexer“

©Theater Nikola Landshut

Künstlerisches Team: Thomas Ecker (Hörspielfassung, Regie), Florian Rödl, (Ton, Soundeffekte und Schnitt)

Es sprechen: Reinhart Hoffmann, Bernd Stindt, Aaron Jungblut-Klemm, Mathias Paintner, Thomas Ecker, Rudolf Karl, Sebastian Enders, Sabine Hoffmann, Ina Lehmann, Karlheinz Attenkofer, Martin Härtl, Leon Kaunzinger, Georg Lackermeier und Josef Reindl.