München – „Kränkungen der Menschheit“ beim  virtuellen „Theatertreffen Berlin 2020“ 

Theaterkritik "Kränkungen der Menschheit" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Tänzer springen als Affen naturalistisch brüllend über die Bühne und schon ist man mitten drin in den „Kränkungen der Menschheit“, wie Freud die Ergebnisse der großen innovativen Denker titulierte. Dass die Sonne um die Erde kreist, der Mensch vom Affen abstammt und das Unbewusste das Handeln des Menschen sehr bestimmt, veränderte die Wahrnehmung der Menschen entscheidend. 
Genau darum geht es in Anta Helena Reckes gleichnamigen Theaterstück. Bekannt und ausgezeichnet für ihre konzeptuellen Arbeiten decouvriert ihre Inszenierung „Kränkungen der Menschheit“ noch eine weitere Illusion. Es gibt nicht die eine Menschheit. 
Diese Uraufführung, die in Zusammenarbeit mit Anna Froelicher und Maxi Menja Lehmann für  die Münchner Kammerspiele in Kooperation mit HAU Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg und Mousonturm Frankfurt entstand, zielt auf den Narzissmus der weißen, westlichen Menschengruppe, die infolge der Kolonialisierung Jahrhunderte lang die Welt und auch das Kunstgeschehen aus ihrer Interessenlage dominierte …