Landshut – „Der Watzmann ruft“ – das Kult-Musical im Landestheater Niederbayern 

Theaterkritik "Der Watzmann ruft" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Wie schallt´s von der Höh…“, kraftvoll erhebt sich der Gesang nach Alphornruf und einem langen Gitarren-Medley. Das Ensemble positioniert sich wehrhaft zwischen drei riesig gestaffelten Plakattafeln, vorn der Blick auf eine üppige Bikini-Schönheit, dann auf eine Limousine im Sonnenlicht metallisch glänzend, dahinter fast unscheinbar auf den mächtigen Watzmann. Sofort wird der Bruch zwischen Tradition und Moderne spürbar. In der Inszenierung von Marcus Everding in Kooperation mit Ausstatterin Claudia Weinhart wird „Der Watzmann ruft“ gekonnt in die Gegenwart geholt.

Mitte der 1970er Jahre entstand aus einem Konzeptalbum von Wolfgang Ambros, Manfred Tauchen und Joesi Prokopetz das Kult-Rustikal, wie die drei Freunde es nannten, ein parodistisches Alpendrama, das aus einer Watzmann-Sage eine humorvolle Parabel über Imponier- und Potenzsucht macht, die Marcus Everding in einen rustikalen „Jedermann“ über die Konsumgier nach immer schneller, weiter, lustbetonter mit flotten Texten und den originalen Live-Songs verwandelt, weniger Popshow, die Band vom Bernd Meyer spielt verdeckt hinter der Bühne, dafür mehr Theater …