1989, die Mauer fällt. Nach 40 Jahren fielen plötzlich ganz unerwartet etliche vom Ast, an dem sie gesägt hatten. In den nächsten 40 Jahren wurde Berlin Kult, coolste Hauptstadt von Europa, „arm, aber sexy“. Die Journalisten Harald Martenstein und Lorenz Maroldt geben in „Berlin in 100 Kapiteln“ einen flotten Querschnitt, alles authentisch versteht sich, schnoddrig schnauzig, witzig ironisch formuliert, wie das nur gelingt, wenn man die Szene durch und durch kennt. Die „Welthauptstadt der Unzulänglichkeit“ bietet trotz ihres „shabby charme“ das Faszinosum von Freiheit und immer neuen Abenteuern. In zahllosen skurrilen Beispielen, reduziert auf nur 13 Kapitel leuchten Berlins Problematiken auf. Die Ost-West-Thematik spielt dabei keine Rolle. Bestehende Klischees werden nicht nur bestätigt, sondern argumentativ ironisch zementiert. Wer Berlin nicht kennt, muss nach dieser Lektüre nicht hin. Wer Berlin kennt, schmunzelt über die Realsatiren. Ja, so ist Berlin …