München – Opera Incognita präsentiert eine interessante Version von Philip Glass‘ „In The Penal Colony“ im Justizpalast

Opernkritik von Philip Glass' "In The Penal Colony" der Opera Incognit präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Wo könnte eine Oper über die Todesstrafe besser stattfinden als im Lichthof des neobarocken Münchner Justizpalastes? Die Zentralhalle unter der 66 Meter hohen Glaskuppel mit Blick auf die symmetrische Treppenanlage bietet durch raffinierte Lichteffekte eine vortreffliche Kulisse für Kafkas vertonte Kurzgeschichte „In der Strafkolonie“. Anlässlich seines 100sten Todestages bringt die Opera Incognita unter der bewährten musikalischen Leitung von Ernst Bartmann und der Regie von Andreas Wiedermann Philip Glass’ Kammeroper „In the Penal Colony“ als Münchner Erstaufführung auf die Bühne. Es ist eine überaus kluge Inszenierung, die den kafkaesken Kampf eines Schuldlosen im Labyrinth der juristischen Bürokratie gegen die irrationale Grausamkeit ihrer Erlasse in eine Parabel religiöser Verblendung verwandelt…