Berlin – Schrekers „Der Schatzgräber“ – eine Entdeckung an der Deutschen Oper

Opernkritik Schreker "Der Schatzgräber" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Schreker selbst ist „Der Schatzgräber“. Man muss die Zeit miteinbeziehen, als er diese Oper 1916 – 1918 mitten im Ersten Weltkrieg komponierte, um dieses höchst symbolische Werk zu verstehen. Der Märchenstoff decouvriert sich als Horrorgeschichte, statt Happyend Tragik. Schreker gräbt nach den musikalischen Schätzen seiner Epoche zwischen Impressionismus und Expressionismus, Symbolismus und Futurismus, führt sie zusammen, um seine Botschaft zwischen lyrischer Zartheit und apokalyptischer Wucht zu entfalten. Fehlt das Schöne, siecht der Mensch dahin. Die Handlung, mag sie auch spannende Moritat sein, ist sekundär. Im Vordergrund stehen die Seelenstimmungen infolge des Krieges, die Suche nach der verlorenen Schönheit, die durch das Neue nicht zu ersetzen ist, das Dahinwelken, wenn den Menschen die energetische Kraft der Liebe und das damit verbundene positive Lebensgefühl entzogen wird. 
Christof Loys Inszenierung bettet diese Botschaft in wunderbar traumatisch laszive Bilder, in denen materielle Gier und sexuelle Begierde der Liebe den Raum entziehen…