Berlin – opulente Inszenierung von John Adams‘ Oper „Nixon in China“ in der Deutschen Oper

Opernkritik "Nixon in China" Deutsche Oper Berlin präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Mao in Berlin, Autogramme verteilend live gefilmt vor der Deutschen Oper als Vorspann zu „Nixon in China“ auf der Bühne signalisiert Satire pur. Es geht nicht um Dokumentar- oder klassische Heldenoper, sondern um Spiegelungen und Zerrbilder der Macht, wobei die Helden zu Karikaturen mutieren und große Politik in apokalyptischen Reaktionen und Ratlosigkeit endet.
Der erste Besuch eines amerikanischen Präsidenten in der Volksrepublik, sein legendärer Handschlag mit Mao Tse-tung war 1972 ein bedeutender Staatsakt und ein noch größeres Medienspektakel, das Regisseur Peter Sellars inspirierte bei Komponist John Adams und der Dichterin Alice Goodman eine Operninszenierung anzufragen. „Nixon in China“ führt die Heldenoper ganz unerwartet im 20. Jahrhundert weiter, wurde nach der Uraufführung 1987 in der Houston Grand Opera ein moderner Klassiker der Minimal Music. Jetzt präsentiert die Deutsche Oper zum Saisonende eine bildwuchtige satirische Version des Künstlerkollektivs Hauen und Stechen…