„Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn…“ Mignons Lied ist die berühmteste Stelle aus Goethes Bildungsroman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“. Das Mädchen Mignon, bei einem Feuer von Wilhelm Meister gerettet, von Zigeunern geraubt und als Tänzerin ausgebeutet, findet schließlich ihren Vater Lotario. Dieser Handlungsstrang aus Goethes komplexem Alterswerk, von Michel Carré und Jules Barbier in ein Libretto verwandelt, inspirierte den französischen Komponisten Ambroise Thomas zu der Oper „Mignon“. Der bejubelten Uraufführung 1866 folgten über 1000 Vorstellungen, beflügelt durch Mignon-Postkarten und Mignon-Pralinen, zuerst mit tragischem Ende, dann wegen des Publikumsgeschmacks mit Happyend. Die Oper geriet schnell in Vergessenheit. Jetzt versucht eine Studioproduktion der Staatsoper München „Mignon“ neu zu beleben…