Berlin – Rued Langgaard „Antikrist“ in der Deutschen Oper 

Opernkritik Langgard "Antikrist" präsentiwert von www.schabel-kultur-blog.de

Es stürmt. Hunde bellen. Nebel bauscht sich in der Straße zwischen Hotel und Bar auf, beginnt rot zu leuchten, während zehn TänzerInnen in immer gleichen Bewegungen den Bordstein auf- und abhüpfen und damit die Monotonie gekaufter Erotik versinnbildlichen. Erst als der Morgen tagt, Vögel zwitschern, erobern die TänzerInnen den Freiraum der Straße, um sich zu entfalten. Aber die Situation ändert sich schnell als im Prolog Gott dem Antikrist, alias Luzifer, befiehlt auf der Welt das Böse zu zeigen. 
Sittenverfall und Dekadenz bestimmen Rued Langgaards (1893-1952) einzige Oper (1930), die erst 1999 in Innsbruck auf die Bühne kam, nur selten inszeniert wurde und im Januar 2022 an der Deutschen Oper Premiere hatte. Dieser „Antikrist“ ist ein ganz spezielles Highlight…