Berlin – Leoš Janáčeks „Katja Kabanowa“ in der Komischen Oper 

Opernkritik "Katja Kabanova" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Schon in der Ouvertüre klingen Leoš Janáčeks Motive in extremer Dynamik zwischen Melancholie und wuchtig auftrumpfendem Getrampel, zwischen aufblühender Gelöstheit und heranreitendem Unheil an. Damit sind die Eckpunkte von „Katja Kabanowas“ Leben gesteckt, in dem Leoš Janáček nach dem in seiner Zeit sehr beliebten Schauspiel „Das Gewitter“ des russischen Dramatikers Aleksandr N. Ostrowski den Niedergang der bürgerlichen Familie vertont. Es ist eine kurze, keine zwei Stunden lange Oper, trist selbst in den Liebesszenen, in der Janáček sehr auf den Klang der tschechischen Sprache ausgelotete Musik die stumpfe Sprachlosigkeit der Protagonisten in ihrem Innersten enthüllt und das fulminante Dirigat Giedrė Šlekytės, das neue Supertalent aus Lettland, die seelischen Gewitter hörbar macht…