Passau- Mozarts „Don Giovanni“ als Sexomane

Opernkritik "Don Giovanni" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Mozarts „Don Giovanni“  verliert unter der Regie von Ultz sein charmantes Verführungsimage 
So kurzweilig kann Oper sein, wenn sie sich mit den Opernklischees auseinandersetzt! Der schwarz  gelackte Hintergrund, davor ein paar rote Möbel mit Kussmund- und Popo-Motiven auf den Kissen signalisieren die Eckpunkte des Geschehens zwischen Sex und Tod. Es ist der private Rückzugsort für Don Giovanni, den potenten Ganoven milieugerecht im stylischen Trainingsanzug, und seinen Helfershelfer Leporello in Schwarz mit Schirmmütze. Eine kleine Bühne lässt voyeuristisch auf Don Giovannis Liebesleben blicken, sich breitseitig auf volle Bühnengröße weitend minimiert sich  die Distanz und der Zuschauer taucht ganz ein in Don Giovannis Verführungskünste, die in dieser Inszenierung keine mehr sind.
Ultz, einer für alles, Regie, Bühne und Ausstattung, macht aus Mozarts „Don Giovanni“ einen Vergewaltiger, von Kyung Chun Kim in der Titelrolle radikal ganovenhaft interpretiert.