Berlin – Wagners „Der fliegende Holländer“ als schauerlich-komische Märchenoper in der Komischen Oper

Opernkritik von Wagners "Der fliegende Holländer" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Es stürmt. Zombies schaukeln ein rostiges Schiff mit aufgeblähtem roten Segel. Es lässt die Bühne klein wirken, so wie Sentas bürgerliche Welt. Dalands Steuermann biegt sich witzig wie eine Plaste-Elaste-Figur im Wellengang.
Schon während der Ouvertüre wird klar, das wird eine Holländer-Inszenierung gegen den Strich. Es leuchten nicht nur Wagners Motive auf, sondern auch unterschiedlichste theatrale Darstellungsgenres.
Regisseur Herbert Fritsch und Dirigent Dirk Kaftan entdecken die Oper neu entlang der zugrunde liegenden Geschichte als „ein Märchen nicht von dieser Welt“, überzeichnen humorvoll den Größenwahn der Menschen die Natur zu beherrschen. Klein wie Marionetten wirken die Menschen im Vergleich zur Natur , hin- und hergeschoben von den stürmischen Mächten. Dem künstlerischen Team gelingt mit dem wunderbaren Ensemble der Komischen Oper ein mitreißender schauerlich-komischer „Holländer“ als Unterhaltungs-Gesamtkunstwerk zwischen queerer Zombie- und fröhlicher Märchenoptik, flotter Revue- und Operettenstimmung ein Genuss für alle Sinne. Das Publikum jubelt vor Begeisterung. Rosen fliegen auch nach der Premiere reichlich auf die Bühne…