Berlin – Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ als schrille Parodie in der Komischen Oper 

Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt" an der Komischen Oper Berlin präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Das Silvesterpublikum scheint sich köstlich zu amüsieren. Selten ist Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“ derart schrill und sexy zu sehen. Barrie Kosky liebt es die amourösen Passagen ins erotisch Witzige auszudehnen und an einstiges abgedrehtes Berliner Varieté-Amüsement anzubinden. Getanzt wird, in der Hölle natürlich noch mehr als im Himmel, dass die Fetzen fliegen, als putzige Bienchen, knackige Teufel in Glitzerkostümen auf Nude-Optik oder in pinkfarben unterlegten Cancan-Röcken. Jede Tanzeinlage ist ein flirrendes Revue-Highlight in klassischen Formationen mit originellen Gags und hocherotischen Schwingungen. Perfekt gelingt es Kosky durch seine schmissige Personenregie, die SängerInnen und den Chor miteinzubinden und humorvolle Tableaus zu arrangieren. Das Problem sind die satirisch comicartig angelegten Sprechpassagen, die nur kurz durch Originalität amüsieren und schnell nerven. Zu viel Ulk, zu wenig Offenbach…