François Ozon „Peter von Kant“

"Peter von Kant" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Die 72. Berlinale rückt Rainer Werner Fassbinder mit dem Eröffnungsfilm „Peter von Kant“ ins Zentrum der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Seine großartigen Filme sind in Deutschland in der Versenkung verschwunden, werden aber in Frankreich noch sehr geschätzt. 1972 drehte Fassbinder „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“, eine Auseinandersetzung über Liebe mit der Einsicht „Man muss lernen zu lieben, ohne zu fordern“.
Regisseur François Ozon macht aus Petra Peter und weitet den Film so zu einem Porträt Fassbinders. In der Ästhetik der 70er Jahre, in intensiven, schwülen Farben und Songs gelingt ein subtiles Kammerspiel, das Außenwirkung und Innenleben, Liebe und Macht, Abhängigkeit und Freiheit in allen menschlichen Beziehungen der Geschichte nachspürt, die Wechselhaftigkeit und Sensibilität Fassbinders offenlegt und sein vergebliches Suchen nach Liebe bis in Rausch, Aggression und Zusammenbruch nachzeichnet. Es entfaltet sich ein weichgezeichnetes, ästhetisch gestyltes Fassbinder-Porträt des ehemaligen Enfant Terrible des deutschen Films zwischen der Ernsthaftigkeit eines Kammerspiels und Hollywood-Glamour…