„Der Tod einer schönen Frau ist fraglos das poetischste Motiv, das es gibt.“ Mit diesem Zitat von Edgar Allen Poe charakterisiert die US-amerikanische Autorin Rebecca Solnit das Frauenbild quer durch die Welt der Literatur und Medien. In ihrem neuen autobiografischen Roman resümiert sie, „Wie ich Feministin wurde“, so der Untertitel und positioniert sich mit „Unziemliches Verhalten“ auf Augenhöhe von Joan Didion und Susan Sontag.
Schon als Kind erlebte sie in der Familie und im sozialen Umfeld die Gewalt an Frauen. Ihre Mutter war Opfer, der Vater der Täter wie in der Generation davor. Das Sozialisationsmuster für Mädchen war sich kleinzumachen und wegzuducken. Um dieses Grundmotiv baut Rebecca Solnit ihre autobiografischen Retrospektiven in ihrem neuen Roman „Unziemliches Verhalten“.
Ihre persönliche Geschichte wird zum Spiegelbild der sich emanzipierenden Frau, die durchschaut „Es liegt nicht an dir, sondern am Patriarchat“, ihrem berühmtesten Satz aus ihrem Essay „Wenn Männer mir die Welt erklären“.
Auf der Suche nach vergessenen Verhaltensmustern, bevor die Welt in Brüche ging, findet Rebecca Solnit neue, die anderen Frauen helfen, nicht nur Systeme mit anderen Augen zu sehen, sondern auch neue Verhaltensweisen zu verinnerlichen…