Der Himmel leuchtet konsumbunt. Das ist wohl der aktuelle Knackpunkt in Michael Thalheimers Inszenierung von Borcherts „Draußen vor der Tür“ im Berliner Ensemble. Er will den Klassiker der Nachkriegszeit, 1947 uraufgeführt, jetzt vor dem russischen Angriffskrieg höchst aktuell, ins Bewusstsein unserer Zeit rücken. Das Konzept scheint zu funktionieren. Der Applaus für das exaltierte Spiel, insbesondere für Kathrin Wehlisch in der Hauptrolle des Kriegsrückkehrers Beckmann ist groß, obwohl die Inszenierung nicht auf emotionale Berührung zielt, sondern im Brecht´schen Sinne auf eine distanzierte analytische Betrachtung des Phänomens Krieg und seiner schrecklichen Folgen…