Frauenau – „tipping point“ – Rauminstallation von Simone Fezer im Glasmuseum

Ausstellung von Simone Fezer "tipping point" im Glasmuseum Frauenau präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Ein Getürm aus Stelzen, Holzrahmen mit Glasscheiben als gigantisch vernetzte Konstruktion füllt den Ausstellungsraum des Glasmuseums in Frauenau derart gewagt verschachtelt, als würden die Teile jeden Moment wie stürzende Bauten zusammenfallen oder in alle Richtungen hinausschießen. Die Stützen halten gerade noch die Balance, den „tipping point“, den Kipp-Punkt, wie Simone Fezer ihre futuristische Skulptur aus Materialien früherer Arbeiten nennt. Sie spielt damit nicht nur auf den Klimawandel und seine katastrophalen Auswirkungen an, sondern darüber hinaus auf die kapitalistischen Strukturen, die keine Bodenhaftung mehr kennen. In den Glasscheiben der begehbaren Skulptur bricht sich das Licht, entstehen Reflexionen, Multiplikationen zivilisatorischen Wirkens und stellen genau das in Frage, nicht nur kognitiv, sondern als performatives Raumerlebnis. Wie lange noch wird es dauern, bis alles zusammenkracht? Die Zeit der Glaspaläste, gegen die schon Georg Büchner revoltierte, ist längst vorbei. Das Heute steht auf extrem wackeligen Stützen…