Venedig – die „Architekturbiennale 2023“ enttäuscht

Architekturbiennale 2023 in Venedig präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Die Infofilme über die 18. Architekturbiennale 2023 sind perfekt zusammengeschnitten, bieten ein überzeugendes Konzentrat der wichtigsten Ideen an, die allerdings, wer sich mit Architektur beschäftigt, so neu nicht sind und in der Realisierung vor Ort in Venedig in den Giardini und im Arsenal insgesamt enttäuschen. 
Schon vor dreißig Jahren erkannte man, dass die Betonbauweise für Afrika nicht geeignet ist, Beton aufheizt und Lehm kühlt. Jetzt greift Kuratorin Lesly Lokko mit ghanaisch-schottischen Wurzeln das Thema Zukunft des Bauens mit Schwerpunkt Afrika als Vorbild auf und präsentiert eine entsprechend ideologisch aufgebauschte Biennale um Dekolonialisierung und Entcarbonisierung, Klimawandel und Abfallproblematik, immer wieder mit dem Ziel, mühsam zurückzuerobern gerade im Hinblick auf indigene Bautechniken, was ausradiert wurde, erweitert durch künstlerische Umsetzungen, die besser in der Kunstbiennale platziert gewesen wären. Durch die Vielfalt sehr ähnlicher Problematiken oft mit ähnlichen Präsentationen auf Musik untermalten Videoprojektionen ermüdet die Biennale mehr als dass sie beflügelt. Nur wenige Projekte haken sich im Gedächtnis fest, das mit dem Goldenen Löwen prämierte Projekt aus Brasilien Bauen und Leben nach indigener Kultur ist nicht dabei…