"Kultur macht glücklich"


Südtirol – Meran – eine botanisches Paradies kombiniert mit Kunst

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Südtirol – Meran – eine botanisches Paradies kombiniert mit Kunst

© Michaela Schabel

Im „Palace“ wird diese Kurtradition mit Wellness kombiniert weitergeführt. Die großen schmiedeeisernen Tore öffnen sich nur auf Klingelzeichen. Das palastartige Entree ist bis auf die Rezeption menschenleer. Wer hier logiert, soll völlig ungestört sein Kurprogramm absolvieren, während in der Altstadt das Leben pulsiert. Ohne Kur ist man  5-Sterne-Hotel „Mignon Park & Spa“ eine   sehr empfehlenswerte Adresse.

In Meran ist man nicht in Italien, sondern erlebt Südtirol, worauf die Einheimischen aufgrund ihrer leidvollen Geschichte sehr viel Wert legen. Der Erhalt der eigenen Tradition ist wichtig; überall spricht und liest man Deutsch. In der Altstadt, entlang der Promenade und Spazierwege, findet man Infotexte über außergewöhnliche geschichtliche, geografische und botanische Ereignisse sowie bedeutsame Persönlichkeiten. So taucht man ganz nebenbei in die vielschichtige Kultur Merans ein und lernt Historie, Helden und außergewöhnliche Menschen kennen. Ein Promenadenbummel bietet über die Freilichtgalerie „Menschen-Bilder“ einen Querschnitt durch die zeitgenössische Kunst. Ein noch viel größeres Kunstwerk ist jedoch die Birkenallee mit ihren mächtigen Stämmen und gigantischen Laubkronen. Überall leuchten wunderschöne Blumenbeete in Gelb und Orange oder Pink und Violett. 1860 wurde ein Acker auf der anderen Flussseite mit Schatten spendenden Parkbäumen wie Himalayakiefern, Libanon- und Atlaszedern bepflanzt und in eine Sommerpromenade verwandelt. Eine imposante Marmorstatue erinnert an die Bedeutung der Kaiserin Elisabeth von Österreich und Ungarn (1837-1898) für Meran.

Überdimensioniert, in leuchtend roten Zahlen kommt man nicht umhin, sich zu fragen, was 1774 passierte. Durch einen riesigen Bergsturz im Naiftal zwängte sich die Passer durch die Felsen und bildete die Gilfklamm, ein Naturschauspiel entlang der „periadriatischen Naht“, der bedeutendsten tektonischen Störungszone der Alpen, die in Urzeiten Afrika und Europa trennte.

Meran präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

© Michaela Schabel

Die schönste Promenade ist der ca. vier Kilometer lange Tappeinerweg, benannt nach dem Kurarzt und Wissenschaftler Franz Tappeiner, der den Höhenweg Mitte des 19. Jahrhunderts mit mediterranen Bäumen und Sträuchern bepflanzte und damit ein ganz besonderes Biotop schuf, in dem alpenländische und mediterrane Pflanzen wild durcheinander wachsen, ergänzt durch einen frei zugänglichen Kräutergarten mit 250 Beeten und 230 Heilkräutern. Auf 380 m Höhe spaziert man von der Gilfklamm an einem mittelalterlichen Pulverturm vorbei oder über 100 Treppen hoch für einen Panoramablick und weiter Richtung Gratsch mit herrlicher Sicht auf Meran, die Weinberge und das Umland. Kleine fixierte Metallröhren fokussieren auf besondere Gebäude und auch hier gibt es viele schöne Kunstwerke zu bestaunen. Renato Mancini überrascht mit dezent in der Natur platzierten „Recycled Insects“. Eine große Metallinstallation erinnert an die „Schlacht am Kuchelberg“. Erika Ingers übereinander geschichtete Steinquader signalisieren „Keine Angst“ vor der Wucht dieses Materials. Die Gletscherschliffe auf freigelegten Felsen sind allerdings ohne Menschenhand entstanden. Eine künstlerische Besonderheit sind die Land-Art-Figuren, vor al bei der Gilfklamm. Sie sind aus  organischem Material, Erde, Holz und Planzen hergestellt, um die sie Symbiose von Kunst und Natur hervorzuheben.

Meran präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Mit der Seilbahn, dem Bus oder zu Fuß kommt man nach Tirol Dorf zum mittelalterlichen Schloss und der Greifvogel-Flugschau, wo nicht nur Adler und Falken, sondern auch viele unterschiedliche Eulenarten kreisen, allerdings nur bei warmer Thermik. Egal, wohin man spaziert, überall gibt es Einkehrmöglichkeiten mit südtirolerischen Spezialitäten und gute Busverbindungen, die kostenlos sind, sofern das jeweils gebuchte Hotel ein entsprechendes Freifahrt-Ticket zur Verfügung stellt. Meran lohnt eine Reise, am besten in der Vorsaison. Die Hauptsaison ist wegen der Weinlese im Herbst, vor allem im September.