Anfangs ein bisschen beobachtend bricht kubanisches Temperament schon beim zweiten Song durch. Voller Begeisterung präsentiert José de Jesus Pleayo Oxamendi, derzeitiger Chef und Hauptsänger der Gruppe, jeden Musiker namentlich und genau diese gegenseitige Wertschätzung und das fröhlich legere Miteinander macht den Charme der Show aus. So lebt der Mythos des einstigen legendären „Buena Vista Club“ fort.
Die Showgruppe spiegelt Kuba und die Kubaner in jeder Beziehung, in der multikulturellen Vielfalt ihrer ethnischen Wurzeln, den damit einhergehenden musikalischen und rhythmischen Einflüssen, in ihrer extrem hohen Professionalität und ihrer mitreißenden Lebensfreude.
Mit acht Musikern an Schlagzeug, Trommeln, karibischer Perkussion Akustikgitarre, Kontrabass, Piano, Trompete, Posaune, vier Sängern und vier Tänzern geht die Post ab. Zu hören sind die Klassiker von „Besame mucho“, „Guantanamera“ bis „Quizas quizas“, doch die acht Musiker und Sänger begeistern auch mit jazzigen Soli, allen voran José de Jesus Pelayo Oxamendi, ein ausgezeichneter Scat Singer, wenn er mit der Stimme lautmalerisch improvisiert.
©Michaela Schabel
„El Grupo de Bailar“, zwei Tanzpaare, findet trotz der kleinen Tanzfläche noch Platz für ihre rasanten Drehungen und Hebefiguren, die allerdings in der Wiederholung etwas ihre tänzerische Wirkung verlieren. Stehen die Sänger im Mittelpunkt, werden sie zum kessen Beiwerk.
Neysa Beatriz Cabrera Herrera avanciert im Glitzerkleid zur Grande Dame. Wenn sie singt und die Hüften schwingt, wird sie zur verführerischen Diva, gegen die die jungen Tänzerinnen alt aussehen.
Das ist Kuba pur und am Schluss tanzen alle, angesteckt von der „Pasión de Buena Vista“.
Michaela Schabel