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CD – „Mozart and his Europe“ – ein beeindruckendes Debüt der Pianistin Anna Khomichko

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CD – „Mozart and his Europe“ – ein beeindruckendes Debüt der Pianistin Anna Khomichko

©Südwestrundfunk und GENUIN classics

Anna Khomichko liebt außergewöhnliche Arrangements und subtile Interpretationen, die den Zuhörer überraschen. Live durch zahlreiche Konzerte und online durch YouTube und Instagram wird ihre Fangemeinde immer größer. Sie will Vorbild für eine junge weibliche Musikergeneration sein, weshalb sie online hochwertige Inhalte über klassische Musik produziert. Auf ihrer neuen CD will sie die Stärken und Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede in den Kompositionen herausarbeiten.

Schon die ersten beiden Stücke von Carl Philipp Emanuel Bach, „Twelve Variations on Les folies d“Espagne H. 263″ und das „Rondo in C Major“ H.260″ zeigen, wie innovativ erfrischend diese Kompositionen sind und von ihr interpretiert werden. Unter ihrem klaren Anschlag entwickelt jeder Ton eine Aura. Temperamentvoll, hochvirtuos lotet Anna Khomichko die Kompositionen aus. Durch ihr dynamisches Spiel scheinen Tonpassagen regelrecht miteinander zu kommunizieren, zu wetteifern, zu streiten und wieder zusammenzufinden. Heiter poetische Stimmungen schlagen sturm und drängerisch abrupt in höchste Leidenschaftlichkeit um, genauso abrupt beruhigen sie sich wieder in zarter, klassischer Einfachheit. Dabei entwickeln sich kleine Melodien zu rauschhaften Tonkaskaden. Das rasante Auf und Ab der Läufe explodiert in jubilierenden Trillern. Dazwischen leuchtet in schlichter Klarheit immer wieder das Grundmotiv auf. Anna Khomichko entfacht das Feuer dieser Kompositionen und man beginnt zu verstehen, warum diese Musik für nachfolgende Generationen zum Vorbild wurde, selbst für den 21 Jahre jüngeren Bruder nach dem Tode des Vaters. Johann Christian Bach wurde mit seinen Sonaten, die einer hohen Kunst des Ausdrucks und eine beachtliche Fingerfertigkeit bedurften, wiederum zum Vorbild für Mozart. 

In großen Gefühlsbögen, mit akzentuierenden Pausen und neckischem Charme interpretiert Anna Khomichko Johann Christian Bachs Allegro in der „Sonate in A major, Op. 17 Nr. 5″, deren rauschhafte Beschleunigung im „Presto“ emotional sehr subtil differenziert. 

Dieses Wahnsinnstempo bestimmt auch Muzio Clementis „Sonata in F minor, Op. 13 Nr. 6“, dessen tiefe Akkordik Anna Khomichko wunderbar mit den perlenden Tongirlanden als sich gegenseitig anziehende Kontraste interpretiert, die im „Largo e sostenuto“ wie Liebende zueinander finden, sich tonal annähern, weicher und langsamer pulsieren und im „Presto“ trotz aufleuchtender Eigenwilligkeit der beiden Tonlinien, lyrische Momente zurückgewinnen und im Wirbelsturm der Gefühle eine gemeinsame Stärke entwickeln mit offenem Ausgang.

Dazu passt im Anschluss vorzüglich Mozarts heiter melodiöse „Sonate in B flat major K.333“ als nahtlose Weiterführung. Was er komponierte, war imgrunde bereits schon bei den beiden Bach-Brüdern und auch im Detail bei Muzio Clementi zu finden und doch gibt Mozart durch seine heitere Leichtigkeit, tänzerische Dynamik und sehnsüchtige Noblesse der Sonatenmusik eine neue Schattierung.  Anna Khomichko weiß sie lustvoll kokett mit glühenden Trillern zu interpretieren, im moderaten Tempo des „Andante cantabile“ voller Empathie zu spielen und im „Allegretto grazioso“ mit hurtigen Läufen humorvoll zu akzentuieren. Mit dem „Adagio in b minor K. 540“ und in seinen „Ten Variations in G mayor on „Unser dummer Pöbel meint“ from Gluck´s Bilger von Mekka K.455 weitet sie Mozarts Oeuvre in melancholische Schwere.

Anna Khomichko kommt aus einer belarussisch-ukrainischen Familie und wuchs im Norden Russlands auf. Mit vier Jahren begann sie mit dem Klavierspiel. Ihr Studium an der Moskauer Gnessein-Musikakademie schloss sie 2015 ab. Gleichzeitig erwarb sie den Bachelor-Abschluss an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und dann den Master-Abschluss an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Inzwischen wurde sie bereits 15 Mal bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Dieses Jahr geht sie mit der Münchner Kammerphilharmonie dacapo auf Tournee:

15. Juli, 19:00 – Ensdorf
12. August, 19:00 – Schwelm
2. September, 11:00 – Ahlen, Pauluskirche
3. September, 17:00 – Amsterdam, NL
13. September, 19:00 – Kalmar, Schweden
17. September, 19:00 – Hainfeld
24. September, 19:30 – Mannheim
23. Oktober, 19:30 – Hamburg,
5. November, 19:30 – Vechta
30. Nov. – 17. Dez., Tournee