©Michaela Schabel
Werner Herzog will mit seinem mit 5000 € dotierten Preis Personen auszeichnen, „die mit Mut, Entschlossenheit und Visionen im und um den Film herum arbeiten.“
Damit rückt Werner Herzog gleichzeitig elegant sein eigenes Filmschaffen wieder ins Zentrum, denn Ernst Reijseger komponierte bzw. improvisierte immer wieder zu Werner Herzogs Filmen. Daraus ergab sich bei der Preisverleihung im Münchner Filmmuseum die geglückte Kombination Werner Herzogs Dokumentarfilm „White Diamond“ zu zeigen. Einzigartig dürfte es sein, dass bei diesem Filmprojekt zuerst die Musik da war, dann die Bilder hinzukamen.
Aufmerksam wurde Werner Herzog auf Ernst Reijseger, als er auf einer CD die er sich zum Geburtstag wünschte, Klangelemente zu hören bekam, die ihn faszinierten. Sie stammten Ernst Reijseger, Cellist für Avantgarde-Cellist für Jazz, Neue Musik und Improvisation.
Schon vor der Filmvorführung bot Ernst Reijseger eine Kostprobe seines extravaganten Cellospiels an. Improvisierend kreiert er mit seinem Instrument eine nebulöse Klangvielfalt, die archaisch-sphärische Erlebnis- und Raumwelten vermittelt.
Die anschließende Filmvorführung von „White Diamond“, 2004 die erste Zusammenarbeit mit Werner Herzog, zeigte noch mehr Ernst Reijsegers Klangwelt, die sogar einem Dokumentarfilm mythische Tiefe verleiht.
Wie subtil Ernst Reijseger Gedanken, Weltschmerz in Töne verwandeln kann, zeigte sich beim anschließenden Gespräch über „White Diamond“ und den darin anklingenden Raubbau in den Wäldern des Amazonas. Pianissimo gesungen und gespielt fand Ernst Reijseger eine Klangmalerei, die jedes visuelle Bild übertrifft.