Erich Toledinos und Olivier Nakaches amüsante Filmkomödie „Black Friday for Future“

Filmkritik "Black Friday for Future" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Weltkinoverleih

Junge Klimaaktivisten strömen aus allen Richtungen herbei, bilden Menschenketten, um gegen das Zuviel unserer Konsumgesellschaft zu protestieren, indem sie den Zugang zu einem Kaufhaus mit riesigen Sonderangeboten verwehren. Vergeblich! Die Kunden stürmen den Laden. „Friday for Future“ wird von „Black Friday for Future“ überrannt, karikieren sich gegenseitig und finden über zwei verschuldete Antihelden, nicht zuletzt durch die Energie der Liebe zu einer märchenhaften Win-Win-Situation, in der das Leben in Paris neu erstrahlt. 

Durch Zufall rettet Albert (Pio Marmaï) Bruno (Jonathan Cohen) das Leben, als Dank lädt er ihn in ein Sozialcafé ein. Beide hochverschuldet schnorren und schummeln sie sich durchs Leben. Albert hat noch einen Job bei der Gepäckabfertigung am Flughafen und versilbert alles, was ihm in die Hände kommt, selbst die aussortierten Kosmetikartikel bei der Fluggastkontrolle. Aber das Geld reicht nicht. Bruno ist mehr oder weniger mittellos, verlassen von Frau und Sohn. Albert schläft in einem Wartestuhl am Flughafen, Bruno zieht von einer Wohngemeinschaft zur anderen. Doch als sich Albert in die Anführerin der Klimaschutz-Bewegung (Noémie Merlant) verliebt, verändert sich sein und Brunos Leben. Im Gegensatz zum ehrenamtlichen Schuldnerberater, der vor dem Spielsalon alle seine Vorsätze „Ich überlege mir, ob ich das jetzt und sofort wirklich brauche“ über Bord wirft, woraus sich herrliche Slapstickszenen ergeben, lebt sie ihr Mantra von der Reduzierung der Dinge im Alltag vor und nimmt nur ein Ding in ihr Leben auf, selbst wenn es ein Geschenk ist, wenn sie dafür ein anderes abgibt. Obwohl unmöbliert lässt ihre atmosphärisch beleuchtete Altbauwohnung auf einen vermögenden Hintergrund schließen. Man sitzt am Boden und jeder bringt zum spontanen Treffen etwas mit. Der Mensch steht trotz aller Klimasorgen im Mittelpunkt. Sich jederzeit und oft zu umarmen gibt Kraft, löst aber aber auch witzige Eifersüchteleien und Übergriffe aus.

In den Details sehr poetisch mit französischem Flair, in den Großaktionen charmant satirisch mit magischen Szenen und nostalgischen Leitmotiven durchwirkt beschwingt der Film auf jeder Ebene, in jeder Szene. Zwischen Schnurrbart-Slapstick, Tipp-Ex-Nostalgie, Walzerseligkeit und der Verzwergung der Menschen angesichts eines riesigen Fliegers verweist er liebevoll auf vergangene Zeiten und visionär auf die Übermacht der Technik, die mutige Menschen trotzdem zu stoppen versuchen. „Black Friday for Future“ ist eine Hommage an die Liebe und das mitreißende Engagement der Jugend.

Künstlerisches Team: Éric Toledano, Olivier Nakache (Drehbuch, Regie), Mélodie Preel (Kamera), Grandbrothers (Komposition), Elise Leguern (Musikalische Leitung), Corian Rigal-Ansous (Chef-Cutter), Isabelle Pannetier (Chef-Kostümbildner)

Mit, Pio Marmaï, Jonathan Cohen, Noémie Merlant, Mathieu Amalric, Luàna Bajrami 

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