©Pepito Produzioni/ Amka Film Production
Gemeinsamer Nenner sind die Frustrationen. Es sind unsympathische dominante Eltern. Sie machen auf neureich und verharren doch im Mittelmaß des Reihenhausviertels. Der Plastikpool im Minigarten ersetzt den Urlaub im Meer, was die Nachbarn gnadenlos ausnutzen. Zwischendurch erotisiert eine vulgäre ledige Schwangere einen pubertierenden Einserschüler.
©Pepito Produzioni/ Amka Film Production
Ein alleinerziehender Kellner ist mehr mit seinen Amouren beschäftigt als mit seinem sensiblen Sohn und wenn, dann bringt er ihm schnelles Autofahren, Sex und Alkohol bei.
Die Kinder sind teilweise Abziehbilder der Eltern, kopieren sie, teilweise verinnerlichen sie, degradieren dominiert von den Eltern zu ausdruckslosen Marionetten. Sie wollen Sex, ohne das Gefühl der Liebe zu kennen, bauen Bomben, ohne sich der Wirkung bewusst zu sein.
Wohin das führt? Fabio und Damiano Dínnocenzo zeichnen ein düsteres Ende. Das Baby der Schwangeren wird ertränkt. Eltern bringen sich um. Das Einser-Geschwisterpaar vergiftet sich. Der Kellner zieht mit seinem Sohn weg und will in Rom ein neues Leben beginnen. Doch schon das neue Appartement zeigt, dass Neuanfang noch desaströser sein wird.
Der Zuschauer die Kameraführung in die Rolle des Voyeurs gedrängt, sieht wie die Kinder emotionslos zu. Die Dinge geschehen einfach, lassen trotz aller Grausamkeit kalt. Das entspricht dem Konzept des Films, untergräbt aber dessen Wirkung. Nach dem langatmigen erzählerischen Beginn schleppt sich der Film von Szene und Szene, ohne dass diese in irgendeiner Weise berühren. Von der bekundeteten hoffungsorientierten Intention des Regisseur-Duos, dass Kinder das Erwachsenwerden verwehren und möglichst lange Kinder bleiben wollen, ist dabei überhaupt nichts zu spüren.