"Kultur macht glücklich"


Kartoffeln – Nur wenige Sorten statt natürlicher Vielfalt

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Kartoffeln – Nur wenige Sorten statt natürlicher Vielfalt

©Michaela Schabel

Die Verbrauchervorstellung wird vom Angebot bestimmt. Die Idealkartoffel ist für die meisten   innen gelb und hat eine glatte Schale. Die anderen Sorten kennt man schlichtweg nicht.

Kartoffeln präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

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Der Grund liegt in der Kartoffelvermarktung. Sie liegt in den Händen weniger Großunternehmer und sie bieten nur wenige Sorten an, die dann in Supermärkten zu kaufen sind. Viel Geld wird in die Zucht neuer Sorten gesteckt, das man sich über den Sortenschutz zurückholt, denn der garantiert für 30 Jahre die Vermarktungsrechte. Landwirte, die diese Kartoffeln anbauen wollen, müssen Zuchtkartoffeln von den Großherstellern kaufen und dürfen auch nach der Ernte die eigenen Kartoffeln nicht zur Nachzucht verwenden. Sie müssen Nachzuchtkartoffeln von den Großunternehmen kaufen, was die Produktionskosten erheblich in die Höhe treibt.

Biobauern stellen deshalb auf alte Kartoffelsorten um, um keine „Nachbaugebühren“ bezahlen zu müssen und kreuzen selbst unterschiedliche Sorten, um  herauszufinden, wie resistent die Kartoffeln gegen Schädlinge, Krankheiten und witterungsmäßige Unregelmäßigkeiten sind. So entstanden neue Kartoffelsorten wie „Violetta“, „Heiderot“, „Blaue Anneliese“ oder die „Rote Emmalie“, die 2018 zur Kartoffel des Jahres gekürt wurde. Trotzdem bekommt man die würzige rotschalige und rotfleischige Kartoffel kaum irgendwo zu kaufen.

Auch diese neue Sorten lassen Bio-Bauern schützen. Das ist notwendig, damit nur geprüfte Kartoffelsorten auf den Markt kommen, aber im Gegensatz zu Großunternehmen dürfen Bauern im Folgejahr die eigenen Kartoffeln ohne Nachbaugebühren verwenden. 

Welche Kartoffel die beste ist, entscheidet der Endverbraucher, dazu muss er aber die Vielfalt erst einmal kennenlernen können, am besten auf Bio-Märkten, wo Kartoffelbauern inzwischen ein Dutzend verschiedene Kartoffeln anbieten. Je nach Engagement einzelner Supermarktmanager findet man in den großen Lebensmittelketten von REWE und Edeka zuweilen schon alternative Kartoffelsorten. 

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