Eric-Emmanuel Schmitt „Madame Pylinska und das Geheimnis von Chopin“

Buchkritik Eric-Emmanuel Schmitt „Madame Pylinska und das Geheimnis von Chopin“ präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©C.Bertelsmann 2021

Der junge Mann will wie seine Tante Chopin spielen. Aber es gelingt ihm einfach nicht und wenn er noch so viel übt. Erst über die Klavierstunden bei Madame Pylinska findet er den richtigen Zugang zu diesem außerordentlich emotionalen Komponisten, obwohl sie ihn gar nicht spielen lässt. Unter dem Flügel liegend, muss er die Schwingungen spüren, wenn sie spielt, im Park die Blumen im Morgengrauen pflücken, der Stille lauschen, Kreise im Wasser erzeugen, die Bewegungen des Laubs studieren und sogar Sexualität anders erleben. 

Wie subtil und humorvoll Eric-Emmanuel Schmitt die menschlichen Beziehungen aufbaut, wie wissend er die Komponisten über Madame Pylinska charakterisieren lässt, macht den Charme dieses Miniromans aus, der dennoch drei Lebensentwürfe erzählt und damit in dieser skurrilen Geschichte das Glück durch Musik zum Vorschein bringt. Die Geheimnisse werden offenbar, die scheinbar leidvolle Lebenssituationen in das Gegenteil verwandeln. „Zum Glück gab es Chopin. Ohne ihn hätte ich nicht gelebt“, gesteht Tante Aimee. Chopin hat sie befreit und beglückt, genauso wie Madame Pylinska und den jungen Mann.

Buchkritik Eric-Emmanuel Schmitt „Madame Pylinska und das Geheimnis von Chopin“ präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©C.Bertelsmann, 2021

Eric-Emmanuel Schmitt (*1960), französischer Schriftsteller, Bühnenautor und Filmregisseur wurde für seinen internationalen Bestseller „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ u. a. 2004 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Seine Werke wurden in 40 Sprachen übersetzt.

Eric-Emmanuel Schmitt „Madame Pylinska und das Geheimnis von Chopin“, C. Bertelsmann, München, 2021, 91 Seiten