Bretzenheim/Nahetal – das Glöcker-Weingut produziert Demeter-Qualität – ein Porträt

Demeter-Weingut Glöcker präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Weingut Glöckner

Hinter dem „Wir“ steht der väterliche Betrieb, den Arnold Glöcker nahtlos übernommen hat, frei ihn zunächst auf biologischen, dann auf biodynamischen Weinanbau umzustellen, ein Prozess der weit über die üblichen drei Jahre bis zu sieben, acht Jahre dauern kann. Dabei rückt der Winzer viel näher an die Pflanzen und der ganze Hof verändert sich, folgt viel mehr ihrem Rhythmus. 

Wenn es Mitte Mai bei den berühmten Eisheiligen z. B. plötzlich die Temperaturen auf Null absinken, bekommen die Weinreben eine „Wärmflasche“ durch einen Wassersprühnebel mit Kamille versetzt, gegen Hitzestress im Sommer hilft Baldrian, Brennesseljauche gegen Pilzbefall. Pflanzung und Beschnitt erfolgen nach dem Mondkalender und mit kieselbefüllten, im November vergrabenen weiblichen Hörnern gibt man dem Boden kosmische Energie zurück. Das klingt in vielen Ohren wie Hokuspokus, die Weinqualität belehrt eines Besseren.

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©Weingut Glöcker

Inzwischen wird auf allen Weinbergen, insgesamt 13 Hektar Reben, in Demeter-Qualität produziert, plus 3 Hektar Agrarfläche für den Luzernen-Gras-Anbau als Dünger für die Weinberge. Prinzipiell eignen sich alle Sorten für den biodynamischen Anbau. Doch je mehr eine Rebe auf Masse gezüchtet wurde, desto schwieriger ist diese im Bioanbau, denn der biodynamische Anbau zielt auf das Gegenteil. Die Menge wird reduziert, um die Qualität zu erhöhen. Nach diesem Grundsatz hat jede Rebsorte Stärken und Schwächen, auf die der Weinbauer entsprechend eingehen muss.

Arnold Glöcker hat zwar um ca. 15 Prozent weniger Ertrag als früher, aber der Wein hat viel mehr Dichte, was Arnold Glöcker in seiner kosmologischen Weltsicht in Harmonie mit der Natur viel wichtiger ist als ständige Gewinnmaximierung. Genau das strahlt er aus. Er steht und lebt für seinen Weinanbau. 

Ob seine Kinder einmal den Betrieb übernehmen, ist noch offen. Mit 4 und 8 Jahren sind sie noch zu klein. Persönlich wünscht er sich, dass auch kleinere Betriebe überleben können, mehr Menschen wieder draußen in der Natur arbeiten wollen. „Wir brauchen zufriedene Menschen und müssen die Achtsamkeit den anderen gegenüber stärken.“ 

Seine Weine verkauft Arnold Glöcker im Hofladen. Auf Bestellung liefert er per Spedition oder Post. Zwei Mal im Jahr, jeweils im Frühling und in der Weihnachtszeit, erfolgt eine persönliche Auslieferung bei Abnahme von mindestens 36 Flaschen.