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Während in traditionellen Weinkellern etliche Zusatzstoffen erlaubt sind, verzichten Naturweinwinzer größtenteils darauf. Regnet es wenig, bekommen die Trauben in traditionellen Betrieben, wo es mehr die Rebsorte und den Gewinn als um die Anbauweise geht, zu wenige Nährstoffe, werden beispielsweise Hefen und Ascorbinsäure zugesetzt, damit die Moste gären können.
Naturweinwinzer, meist Kleinbetriebe, die sich intensiv um die Bodenbeschaffenheit kümmern, haben diese Problematik infolge weniger Zusatzstoffe, nicht.
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Naturweine haben außerdem in der Regel einen um ein bis zwei Prozent geringeren Alkoholgehalt. Wer sucht, findet inzwischen sicher auch Naturweine, die dem persönlichen Geschmacksempfinden entsprechen. Prinzipiell sind Naturweine weniger fruchtig. Da sie nicht geschwefelt sind, schmecken sie komplexer und salzhaltiger, wobei ein adäquates Sprachvokabular noch fehlt.
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Selbst Sommeliers geben zu, dass Naturweine besser zum Essen passen. Natur-Weißweine haben aufgrund der Gerbstoffe und geringer Schwefelbelastung ein größeres Geschmacksspektrum, das bestens zu Naturkost passt und die klassische Zuordnung von Weißwein zu Fisch auf Fleisch weitet.
Wie bei allen Naturprodukten muss sich auch beim Wein die Zunge wieder an den ursprünglichen Geschmack gewöhnen, was in einer Zeit, wo schon Babys und Kleinkinder auf Geschmacksverstärker trainiert werden, insgesamt nur von Vorteil ist.