©Galerie ABTART
Sen-Hao Lo, ausgebildet an der Nationalen Kunsthochschule Taiwan und der Kunstakademie Stuttgart, interpretiert die Kunst der Tenmoku-Keramik auf seine ganz eigene Weise. Er töpfert und brennt seine Schalen ausschließlich selbst. In aufwändigen Experimenten entwickelt er seine eigenen Glasuren aus natürlichen und vor Ort gefundenen Materialien: geheimnisvolle Mischungen aus Erde, Pflanzen, Holz und Asche. Dieser kreative Prozess birgt immer die Gefahr des Scheiterns in sich – doch, wenn er gelingt, entstehen Werke von unglaublich differenzierter Farbigkeit und vollkommener Schönheit.
Dieselbe Anmut strahlen die japanischen Holzschnitte aus. Die Exponate geben aus verschiedenen Zeitabschnitten einen selektiven Einblick in wesentliche Themenbereiche des japanischen Farbholzschnitts: „bijin“, die schönen Frauen Edos, „shunga-e“, Frühlingsbilder“, „kacho-e“, Vogel- und Pflanzenbilder und berühmte Ansichten von japanischen Landschaften.
Heute ist man sich einig, dass der Farbholzschnitt Japans nicht nur einen ungeheuren Einfluss auf die westlichen Künstler von Van Gogh bis Picasso ausübte und der Entwicklung der modernen Kunst starke Impulse lieferte, sondern auch auf die Jugendkultur des heutigen Japans. Mit den frühen Farbholzschnitten entstand eine Populärkultur, die mit den Mangas, den zeitgenössischen Comics Japans, viel gemein haben. Unterhaltsame Bildergeschichten von berühmten Landschaftsansichten, Tier- und Genredarstellungen, Kurtisanen und sexuellen Ausschweifungen konnten schnell und kostengünstig vervielfältigt werden und trafen den Zeitgeschmack der Bevölkerung. Ein zentrales Medium der frühen Massenkultur.
Die Ausstellung „Begegnungen“ in der Galerie ABTART noch bis 12. April zu sehen