„Five Angels for the Millennium“, Bill Viola, Video-Sound-Installation, 2001©Bill Viola Studio, Foto Rainer Iglar
In den 1970er Jahren begann sich Bill Viola (*1951 New York City) intensiv mit dem menschlichen Körper, Spiritualität und Transzendenz stark inspiriert von östlichen Kulturen auseinanderzusetzen. In seinen Videos verbindet er Geistiges und Ästhetik zu einer pantheistischen Poetik, die Leben und Tod in ganz neuartigen Prozessen visualisiert und transzendente Erfahrungen eröffnet.
In den abgedunkelten Räumlichkeiten des Museums Moderner Kunst am Mönchsberg verbreiten Bill Violas Sound-Video-Installationen in retardiertem Tempo, meditativer Ruhe oder eruptiven Prozessen in leuchtenden Farbkontrasten eine spirituelle Stimmung, der man sich kaum entziehen kann. Intensiviert durch sphärische Musik und ganz spezielle Lichteffekte werden die Videosequenzen zu Metaphern der Schöpfung und globalen Verbundenheit über kulturelle Unterschiede hinweg und berühren die verborgenen Urgründe unserer Seele, wodurch man das eigene Ich als Teil größerer Systeme erlebt.
Bestimmte Motive tauchen in Bill Violas Werk immer wieder auf, die vier Elemente Wasser, Feuer, Erde Luft und eingebettet darin oft er selbst oder Mitglieder seiner Familie. In der Ausstellung überwiegen die Arbeiten aus der Serie „Wasserporträts“.
„Sharon“, Bill Viola, High Definition Video, 2013© Bill Viola Studio, Foto Rainer Iglar
Wasser spendet und entwickelt Leben, ist die Basis menschlicher Existenz, eröffnet als Symbol der Taufe transzendente Bereiche, ohne auf eine bestimmte Religion zu verweisen. Menschen schweben friedlich, meditativ im Wasser, sinken in die Tiefe, treiben hoch, verdichten sich zur Lichtmasse und verschwinden.
Zur Ausstellung ist eine Textsammlung erschienen „Bill Viola im Dialog. Ausgewählte Schriften & Vorträge“, herausgegeben von Otte Neumaier und Thorsten Sadowsky
Die Ausstellung „Bill Viola“ ist noch bis 30. Oktober im Museum der Moderne Salzburg zu sehen.