©Thomas Wunsch

Thomas Wunsch blickt auf eine Jahrzehnte lange Erfahrung als Fotograf. Mit 17 Jahren begann er damit, als er in die USA zog und Mitglied der Kodak Young Photographers League wurde. Später eröffnete er in Hamburg ein Fotostudio und widmete sich der Mode-, Stilleben- und Portätfotografie. Prominente wie Barbra Streisand, Frank Zappa, Marina Abramović oder Daniel Barenboim ließen sich von ihm fotografieren. Wieder in den USA arbeitete er viele Jahre als Standbildfotograf bei einer Filmproduktionsgesellschaft. Für sich machte er Fotografien von Landschaften, Menschen, Autos, wobei er die Motive bereits etwas verwischte, bewusst unscharf verfremdend darstellte.

Über seine Affinität zur abstrakten Malerei kam er vor 13 Jahren zur abstrakten Fotografie. Dabei ist er immer auf der Suche nach ganz bestimmten Strukturen und Farben, seine beiden wichtigsten Komponenten. Jedes Bild wird digital bearbeitet, so dass das ursprüngliche Motiv imgrunde nicht mehr erkennbar ist.

Wo was fotografiert wurde, gibt Thomas Wunsch niemals preis, nur dass er  in Metropolen wie New York oder Seoul seine Motive findet. „Das Bild soll für sich sprechen“, ist seine Devise. Betrachten ein Dutzend Menschen eine seiner Fotografien, ergeben sich zwölf recht unterschiedliche Analysen, ohne dass auch nur eine mit dem realen Kontext übereinstimmt. Genauso soll es sein.

©Thomas Wunsch

Thomas Wunsch macht die Fotografien immer für sich, selbst wenn er sie später kommerziell  wie beispielsweise als CD-Cover vermarktet. Seine grafischen Strukturen unterlegt mit bläulichen oder grünlichen Farbtönen passen bestens zu den jazzigen Sounds der CDs, sozusagen als visualisierte Bluenote nach einer langen Jazznacht mit Blick in den beginnenden Morgen.

Wie konsequent Thomas Wunsch seine ästhetischen Prinzipien umsetzt zeigt er neben 40 publizierten Fotobüchern in der derzeitigen Ausstellung „Impertinence of Beauty“ in der Landshuter Galerie Litvai.

Hier präsentiert Thomas Wunsch vorwiegend Schwarz-Weiß-Fotografien, allesamt im quadratischen Format von 50 x 50 cm. Strukturen verwandeln sich durch Beleuchtungseffekte in ihrer Materialität, Plastizität, Haptik, räumlichen Wahrnehmung und entfalten wahrhaftig eine „Impertinence of Beauty“. Zu sehen bis 23. März online auf der Webseite der Galerie Litvai, nach Beendigung des Lockdowns  in der Landshuter Altstadt 195