Landshut – „South West North East“ Arbeiten von C.U. Frank im Kunstverein

C.U. Frank im Kunstverein Landshut präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Unter dem Titel „South West North East“ zeigt C.U. Frank ihre sehr gesellschaftspolitisch und kunsttheoretisch orientieren Installationen und Bildobjekte derzeit im Kunstverein.

Ihre drei großen Projekte kommen in der U-förmigen Räumlichkeit des Kunstvereins gut zur Wirkung, erschließen sich aber teilweise erst im Gespräch mit der Künstlerin oder entsprechendes Hintergrundwissen.

Die Installation, ein schwarzer Stuhl vor schwarzem langen Rechteck, beidseits aus Fell dazwischen ein rechteckiger Bildrücken ebenfalls in monochromen Schwarz ist als Metapher für dunkle Lebenswelten leicht zu entschlüsseln. Entscheidend ist für die Künstlerin allerdings der literarische Bezug. Durch den Titel. „Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza“, eine Anspielung auf E.T.A. Hoffmanns gleichnamige Geschichte, stellt C.U. Frank die Realität in die Nähe absurder Fiktion als tiefgründige Satire der Gegenwart durch das Wissen um die literarische und darin enthaltene historische Ironisierung.  

Als größeres Rätsel entpuppt sich „South, West, North, East“. Das Projekt ist  Erinnerung an alle Journalisten, Fotografen und Blogger gedacht, die 2018 ihre investigativen Recherchen mit dem Tod bezahlen mussten. Um das zu begreifen, muss man wissen, dass die kalligrafische Schrift, die sie durch das feine Gaze schimmert, die Namenszüge dieser mutigen Menschen sind, die sich aber nur spiegelbildlich erschließen lassen.

Frühere Bilder, die jetzt nicht mehr dem Anspruch der Künstlerin an sich selbst entsprechen, liegen lose zerstückelt als „Pieces Work in Poem“ auf einem grünen Rasenstreifen oder hängen mit der Rückseite zum Betrachter an der Wand. Die Vorderseite schimmert zuweilen auch hier durch und soll den Betrachter inspirieren eigene Bildwelten zu erfinden. 

C.U. Frank im Kunstverein Landshut präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Kleinere Installationen beziehen die letzten Wochen der Pandemie mit ein. Der Umgang mit Gesichtsmasken wird durch sonniges Gelb honoriert. Umgekehrt verweisen schwarze Linien auf dem Boden auf den gesellschaftlichen durch Social Distancing. 

C.U. Frank ist in Bamberg geboren, hat Grafikdesign, Philosophie und Theologie in Würzburg studiert. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf. 

Die Ausstellung ist bis zum 12. Juli  Do, Fr. So von 14 – 17 Uhr, Sa von 11- 17 Uhr geöffnet.