Landshut -„Messers Schneide“ – Fotografien von Peter Litvai

Ausstellung Peter Litvai "Messers Schneide" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Peter Litvai

Den beiden langen Galeriewänden entlang werden Peter Litvais jüngste Fotografien zu Symbolen zweier Welten. In einem alten, zum Verkauf angebotenen Haus mit antiken Möbeln entdeckt er mit seiner Kamera den verblichenen, wenn auch nur nachgemachten Lebensstil wohlhabender Nostalgie als Symbol für eine untergehende Gesellschaft. Grau meliert sind inzwischen die Wände, verblichen die Stoffe, billig imitiert die Kronleuchter. Was dem monarchischen Feudalismus folgte ist auf beiden Seiten nicht viel wert, beruht nach wie vor auf sozialem Ungleichgewicht und menschlicher Ausbeutung.

Ausstellung Peter Litvai "Messers Schneide" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Peter Litvai

Vis a vis sind die Hausstrukturen noch älter, noch desolater. Ein Landshuter Haus scheint schon fast einzufallen. Die Wände werden gestützt. „So wenig sanieren wie nötig, so viel erhalten wie möglich“, ist Peter Litvais Botschaft. Angesichts der politischen Kompromissbereitschaft im Krisengebiet scheint diese Herkulesarbeit als purer Vernichtungsprozess, dem ein ebenso rigider Wiederaufbau folgen wird. Auf „Messers Schneide“ droht beiden Seiten der Absturz der breiten Bevölkerung zugunsten der Kriegsgewinnler. 

Ausstellung Peter Litvai "Messers Schneide" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Peter Litvai

Die Ausstellung „Messers Schneide“ ist bis zum 18.Juni 2022 in der Galerie Litvai, im Ainmillerhof, Altstadt 195, mittwochs bis freitags von 14 – 17 Uhr zu sehen, samstags von 11 – 15 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung 0871 6877427