Landshut – „la mia toscana“ – Bilder von Letizia Pecci im Kunstwerk

Ungewöhnliche Farbzusammenstellungen und Grafikmuster machen den Reiz von Letizia Peccis Bildern aus. Man folgt einem Weg, vorbei an Zypressen über die Hügel bis zum Horizont. Das muss die Toscana sein, doch ganz anders als gewohnt. Letizia Pecci, 1971 in Florenz geboren, surft auf der Landschaft ihrer Heimat, aber sie malt nicht naturalistisch. „la mia toscana“ präsentiert sie mit ihrer ganz eigenen künstlerischen Handschrift.  Anlässlich der Italienischen Woche lud Galeristin Anke Plath Letizia Pecci zu ihrer ersten Einzelausstellung ein und erlebte eine überaus gut besuchte Vernissage quer durch alle Bevölkerungsschichten. „Die Menschen wollen jetzt etwas Schönes sehen und sich über Kunst freuen"… 

©Michaela Schabel 

Letizia Pecci liebt das Schöne, die Harmonie und Ästhetik. „Ich male, was ich am liebsten mag.“ Matte Farbschattierungen treffen auf Neontöne, ein grelles Pink. Statt Vegetationsformen strukturieren geometrische Raster, Kreisfelder, Parallellinien die Flur. Nur die Zypressen stechen als Identifikationssymbole in ihrem Triptychon „Surfing the waves of my land“ hervor, in deren Außenansicht sich ihre ganz persönlichen Innenwelten spiegeln, neben Heiterkeit auch Traurigkeit anklingt, aber immer die Lebensfreude überwiegt, die vor allem in ihren „Botanics“, Blütenbildern, in faszinierender Leuchtkraft lebendig wird. Jedes Blatt ist anders. Wie bunt bedruckte Stoffe umgibt das Blattgrün die Knospe.

Ausstellung von "la mia toscana" von Letizia Pecci präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Die Perfektion ihrer besonderen Collagetechnik kommt bei den „Botanics“ noch besser zur Wirkung als bei den Landschaftsbildern. Sie malt zuerst mit verdünntem Acryl mit Spachteltechnik, dann druckt sie auf ganz feine, transparente Seiden- und Reispapiere Muster mittels Schablonen oder selbst gezeichnet, klebt sie auf das Bild und malt wieder mit Acryl darüber, ein Prozess, den sie wiederholt, bis das Ergebnis ihrer Vision entspricht und man im Grunde die Collagetechnik überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann.

Ein anderes Bild oszilliert, je nach Hängung zwischen realen Wasserwelten mit schillernden Goldfischen oder abstrahierter Farb-Form-Komposition mit chargierenden Lichteffekten.

Ausstellung von "la mia toscana" von Letizia Pecci präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Allerdings sind ihre tatsächlichen „Abstracts“ als verwrungene, blattförmige Farbstrukturen, teilweise vor grau homogenem Farbhintergrund deutlich abgesetzt, in dieser Ausstellung nicht zu sehen.

Die Vielfalt der überaus filigranen Muster und die zarten Farbabstufungen geben Letizia Peccis Bildern eine ganz besondere, stimmungsaufhellende Ausstrahlung. Diese Bilder entspannen, wirken wie Balsam auf die Seele. 

Ausstellung von "la mia toscana" von Letizia Pecci präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel 

Die Natur ist für Letizia Pecci Inspirationsquelle. Sie begann schon in jungen Jahren zu zeichnen. Die Eltern wollten nicht, dass sie Künstlerin wird. So studierte sie Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte, parallel dazu, ganz heimlich Kunst. Als Event-Hostess und freiberufliche Veranstaltungsplanerin verdiente sie sich bislang ihr Geld. Mit ihrem Mann und drei Kindern lebt sie in Berlin. Die Kunst blieb ihr Hobby, immer unterfüttert von dem Gefühl „Ich bin nicht so gut. Die anderen, die ein Studium haben, sind besser“. Jetzt, wo die Kinder groß sind, kann sie sich ganz der Kunst widmen, besucht wieder Kurse an der Accademia Leonardo da Vinci in Florenz und wagt den Sprung in die Öffentlichkeit. Motiviert durch die Berliner Galeristin Luisa Catucci schickte sie in diesem Jahr Bilder zur Registrierung zum International Contest of Contemporary Art in Mailand und Chelsea Kunstwettbewerb in New York. Derzeit experimentiert sie mit Porträts für eine neue Ausstellung. Man darf gespannt sein.

Die Ausstellung „la mia toscana“ ist im Kunstwerk Landshut noch bis 21. November zu sehen. 

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