©Kunstverein Landshut, Anna Kiiskinen, Teresia Hefele
Die Blicke ziehen natürlich die großen Formate auf sich. Von weitem wirken sie wie Fotografien und tatsächlich malt Anna Kiiskinen nach projizierten Fotografien. Dabei wirken mitunter natürliche vegetarische Formen wie grafische Muster. Rot leuchten Anna Kiiskinens „Winterbeeren“, die Schneehauben darüber bleiben absichtlich unstrukturierte weiße Leerflächen, wobei das Bild allerdings seinen naturalistischen Charme verliert, je mehr man sich darin versenkt. Ähnliches passiert bei den Birkenblüten. Arg konform und leblos hängen sie an den Zweigen ihrer frühlingshaften Filigranität beraubt. Überzeugender sind die Bilder, in denen Anna Kiiskinen Natur und Bauwerke verbinden, sich „Auf der Insel“ die Absperrung in Wasserpfützen etwas verschwommen spiegelt, umgekehrt eine „Mondlampe“ sich wie eine Spiegelung des Mondes vor sie schiebt.
©Michaela Schabel
Kennt man Theresia Hefeles Bilder aus früheren Jahren, ihre Fotografien auf Holz aufgezogen, dass sich Konturen auflösen und sich betörende Stimmungen entwickeln wie bei den Illustrationen zu Joachims A. Krebs’ „Briefe aus Akkad und Gedichte“, ist man verwundert über ihre neuen, überaus akribisch gemalten Stilleben in Mischtechnik, die sie nach einem persönlich angelegten Herbarium malt und die auch so förmlich und betulich wie ein Herbarium wirken. Eng aneinander gehängt wird man an bürgerliche Wohnzimmer erinnert, die durch Blumen- und Kräuterbilder verschönert werden sollen.
©Michaela Schabel
Die Ausstellung „Blatt, Spross und Krone“ ist im Landshuter Kunstverein, Herrengasse 375 noch bis 31. Oktober zu sehen.