Düsseldorf – „Kunst-und-Bauausstellung. Perspektiven aus NWR“ bringt Kunst am Bau wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit

Auch dieses Jahr überraschen KünstlerInnen wieder mit Kunst-und-Bau-Projekten in Düsseldorf. Die Werke verschönern Orte, spiegeln Probleme, oder irritieren ganz bewusst, um über gesellschaftliche Fragen zu diskutieren und schaffen damit eine Identität vor Ort...

©Thomas Robbin

Anhand von 30 Objekten werden die künstlerischen und baulichen Perspektiven aus NRW sichtbar. Sie verdeutlichen die Vielfalt dieser besonderen Kunstform. Durch die Kombination von Architektur und Kunst, von unterschiedlichen Materialien, Gattungen, Formaten entwickelt sich ein überaus interessantes Wechselspiel, das sehr unterschiedliche Rezeptionen provoziert. Kunst am Bau schafft, ist sie gelungen, sowohl einen geistigen als  auch einen ästhetischen Mehrwert. Friedrich Gräsels „Abluft Plastiken“ vor der ehemaligen Westdeutschen Landesbank in Münster nach den Plänen des Architekten Harald Beilmann hinterfragen Bankenaktionen. Eng beieinander stehende Rohre von 90 cm Durchmesser enden in einem Bogenstück, dass die Öffnungen sichtbar werden. Viel Luft wird bewegt, was ironische Konnotationen assoziieren lässt. Selma Gültopraks langer Schulzaun „Earth is Blue“ vor dem Goethe-Gymnasium in Düsseldorf, saniert von RKW Architektur +, ist weit mehr als Dekor und betrachtet kritisch die Bildungseinrichtung zwischen Einengung und geistiger Weite. Sehr dezent und trotzdem sehr wirkungsvoll signalisiert Christiane Möbus‘ „Leuchtzeichen“ vor der Uniklinik Köln (Architektur: Eckehard Janofske, Peter Terbüchte)

Ausstellung „Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW“ präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Jürgen Schmidt

Selbst die sehr ästhetisch anmutenden Skulpturen wie Henry Moores „Large Two Forms“ vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt (Architektur der Planungsgruppe Stildorf) enwickeln je nach Perspektive und Denkstrukturen des Betrachtens vielschichtige Interpretationsmöglichkeiten. Es geht in der Regel eben um mehr als um einen ästhetischen Blickfang und genau das rückt die „Kunst-und-Bauausstellung. Perspektiven aus NRW“ wieder ins Bewusstsein

Die  Ausstellung  ist Teil des Projektes „Kunst und Bau in Nordrhein-Westfalen“. Dazu gehört auch eine Web-App, über die man die Objekte der Kunst-und-Bau-Sammlung in Nordrhein-Westfalen vor Ort entdecken kann. Über die Kartenfunktion können Kunst- und Architekturinteressierte die einzelnen Objekte schnell orten und erleben. Acht Objekte in dieser App sind in Düsseldorf gelegen. 

Am Mittwoch, 6. September wird die Ausstellung „Kunst- und- Bauausstellung Perspektiven aus NRW“ eröffnet und ist dann bis 4. Oktober zu sehen.