„Die Rübenhackerinnen“ ©Walter Womacka
Walter Womackas Oeuvre ist mit Tafelbildern, Aquarellen, Grafiken, Glasfenstern, Emailarbeiten und Mosaiken breit gefächert. Seine gigantischen Wandarbeiten wie „Der Mensch, das Maß aller Dinge“ oder „Unser Lebensfries“ sind als DDR-Memorials in Berlin immer noch präsent. Die ausgestellten Gemälde zeigen „Berlin Mitte“ aus verschiedenen Perspektiven, mit Blick vom Westen nach Osten Richtung Berliner Dom und Fernsehturm. Ein weiterer Schwerpunkt sind Menschen bei der Arbeit. Im Stil des sozialistischen Realismus wirken die Feldarbeiterinnen in ihren farbenfrohen Kleidern sehr gelassen und konzentriert. Die Fischer genießen ihre Pause in der Sonne sitzend. Zwei traditionelle Selbstporträts zeigen den Künstler 1950 und 2000. Machismoparodie oder Politmetapher? Sein „Roter Hahn“ (2007) ist vielschichtig deutbar.
In den ausgestellten Offsetdrucken zeigt sich Walter Womacka als vortrefflicher Aktzeichner. Mit schwungvoller Linienführung gelingen ästhetische Körper und schön modellierte Mädchenköpfe.
©Walter Womacka, Foto: Michaela Schabel
Die hohen Auflagezahlen, bis zu 300 Stück bei „Kopf mit blauer Rose“, zeugen von einem geschickten Marketing, Kunst populär zu machen.
Seine Druckarbeiten im Dialog mit Arbeiten von namhaften ostdeutschen Künstlern wie Felix Büttner, Harald Metzkes, Bernhard Heisig und A. R. Penck geben einen Einblick in die Kunst der DDR und machen vor allem die Unterschiede deutlich. Mit Otto Niemeyer-Holstein verband Walter Womacka die Liebe zur Insel Usedom, die ihn 1953 zum Idyll „Fischerdorf auf Usedom“ als Kontrast zum hektischen Berlin inspirierte.
Die Ausstellung „Walter Womacka und Ostdeutsche Kunst“ ist noch bis 4. Februar dienstags bis sonntags von 11 – 18 Uhr in der Galerie Art Center zu sehen. Vom 23.12.23 – 08.01.24 ist Winterpause.