Berlin –  „Status macht Bewegung, Lust und Last körperlicher Bewegung“ im Kulturforum

Ausstellun "Status macht Bewegung" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel 

Dabei ist das Kapitel „Körper(ver)formung“ der interessanteste Aspekt. Mühlsteinkragen, Korsette, auch für Schwangere und Männer.

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©Michaela Schabel

Der Lotosschuh in China gehörte zum guten Ton, verhinderte natürliche Beweglichkeit.  Der athletische Körper, Schönheitsideal antiker Hochkulturen, hat von seiner Ästhetik nichts eingebüßt. Die überquellende weibliche Körperlichkeit einer nackten Frau aus einer steinzeitlichen Tempelanlage auf Malta ähnelt dagegen heutiger XXXL-Größe, was einst Geborgenheit bedeutete, ist heute Ausdruck schlechter Ernährung, von Bewegungsarmut und Disziplinlosigkeit.

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Die Exponate bezüglich „Süßes Nichtstun“ und „Stilvoll entspannen“ überschneiden sich, zielen auf Musik, Tanz und Sport, auf das Phänomen sonntäglich zu promenieren,  spazieren zu gehen als Ausdruck eines wohlhabenden Lebensstils, egal ob in Paris oder Japan. Eine Radierung zeigt die erste 1876 errichtete Rollschuhbahn in der Berliner Hasenheide. Ausgefallene Musikinstrumente inklusive Tonbeispielen machen als Stockgeige, Reisetafelklavier und Pandurina Musizieren überall möglich.

Die Fortbewegungsmittel weiten zwar den Bewegungsradius, schränken allerdings die Bewegung ein, machen aus dem sich bewegenden Menschen einen sitzenden, ein Prozess, der schon früh mit den asiatischen Sänften bis zum Berliner „Sun – Kleinauto für jedermann“ in der Ausstellung verfolgt wird. 

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„Auf der Jagd“ sind weniger die Wilderer als die Herren aus gehobenen Kreisen, Herkules im Kampf mit dem erymanthischen Eber, Löwenjagd im Irak auf einem Gipsabdruck, Jagden auf griechischen Bauchamphoren und Ölgemälden. Die Masse der Menschen quält sich dagegen immer mit anstrengender Lohnarbeit, wenn auch in anderen Bereichen als in Käthe Kollwitz´ „Die Pflügerin“  durch das Leben. 

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