Berlin – „Das Tier und sein Mensch“ – Fotografien von Stefan Moses  in der Galerie Johanna Breede

Stefan Moses "Das Tier und sein Mensch" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

© Stefan Moses „Loriot mit seinem englischen Mops Gilbert“, Haus Ammerland 1966 / Courtesy Johanna Breede Photokunst

Wer wen domptiert, legt das Possessivpronomen fest. Doch fotografisch hält Stefan Moses  geschickt Balance. Die Geschichten, die er dabei erzählt, bestechen durch Witz und Empathie, zeigen individuelle und gesellschaftliche Vielfalt, realistisch, kritisch, ohne zu verletzen. 

Und dann gibt es noch die Fotografien, wo das Tier die Szenerie ganz alleine bestimmt. Ein Rabe kann dabei dem ganzen Ammersee die Idylle nehmen.

Doch insgesamt bleibt die Ausstellung im freundlich harmonischen Schmunzelbereich. Es gäbe natürlich auch ganz andere Bilder von Stefan Moses, der oft nach der Devise fotografierte.  „Meine Fotografien sollen stören.“

Stefan Moses (1928 – 2018) hinterließ ein großes fotografisches Werk.  Als „Halbjude“ überlebte er ein Zwangsarbeitslager und wurde in den 50er Jahren durch seine Reportagen im „Stern“, dann durch seine dokumentarischen Fotos aus West- und später aus Ostdeutschland sehr bekannt. Er porträtierte zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens von Thomas Mann bis Theodor W. Adorno und gilt heute als Grandseigneur der deutschen Porträtfotografie. Seine Aufgabe sah er darin, „die Menschen festzuhalten, bevor sie verloren gehen“, was ihm, wie diese Ausstellung zeigt, mit viel Feingefühl bestens gelungen ist. 

Die Ausstellung „Das Tier und sein Mensch“ ist in der Berliner Galerie Johanna Breede noch bis zum 27. März dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr zu sehen.