Bayreuth – Alexander Chekmenev: „DONBASS – Fotografische Erinnerungen ab 1994“

Die Menschen auf den Bildern blicken oft traurig. Sie leben in schwierigen Verhältnissen, arbeiten hart im Bergbau, um ihr tägliches Brot zu verdienen, vertreiben ihre Klagen mit Musik oder betäuben sich mit Alkohol. Eine elegant gekleidete junge Frau watet durch den Matsch. Diese „Fotografischen Erinnerungen ab 1994“ präsentiert der ukrainische Fotokünstler Alexander Chekmenev derzeit im Kunstmuseum Bamberg. Mit seinen Porträts möchte er die Menschen seiner Heimat ins Bewusstsein rücken, die allzu schnell in Vergessenheit geraten. Aufgrund seiner Empathie für die Porträtierten werden seine Bilder international ausgestellt...

©Alexander Chekmenev

Wie in der Studiofotografie steht der einzelne Mensch oder die Gruppe im Mittelpunkt des Bildes, jedoch ungeschminkt, ungeschönt und alltäglich. Der Hintergrund ist nicht eine Leinwand, sondern der Alltag, der die Porträtierten zu dem gemacht hat, was sie ausdrücken. Die Gesichter sind wie bei Porträtfotografien in sanftes Licht getaucht, das Umfeld wirkt zuweilen diffus, was den melancholischen Charakter der Fotografien unterstreicht und erklärt, warum die Menschen so bedrückt wirken.

Das Kunstmuseum Bayreuth zeigt vier seiner wichtigsten Zyklen, in denen sich seit 1994 der gesellschaftspolitische Wandel der Ukraine widerspiegelt.

In den Schwarz-Weiß-Fotografien der Serie „Donbass“ wird das Elend im Umfeld des Steinkohleabbaus nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion emotional fühlbar. Unter Lebensgefahr arbeiteten Männer und Frauen in schlecht abgestützten und illegalen Schächten.

Die Porträtserie „Passport“ entstand aus einer Auftragsarbeit, ältere und bettlägerige Personen in der Stadt Lugansk zu fotografieren, die nach der Unabhängigkeit der Ukraine neue Pässe benötigten. Chekmenev fotografierte sie in ihren armseligen Wohnungen. Aufrecht und verloren stehen sie am Tisch, in der Hoffnung, im neuen Staatsgefüge die alte Häuslichkeit bewahren zu können. In „Black & White Luhansk“ fängt Chekmenev im zeitlosen, kontrastreichen Schwarz-Weiß die oft harten Erfahrungen der Menschen ein.

Den anhaltenden Konflikt in der Ostukraine dokumentiert er auf seine ganz spezielle Weise in der Serie „Faces of War“. Er fokussiert auf die menschlichen Kosten des Krieges, insbesondere auf die Zivilisten, die die Hauptlast der Gewalt tragen.

Doch in dieser bedrückenden Situation der Ukraine gibt es auch festliche und feierliche Momente. Eines der bedeutendsten jährlichen Ereignisse ist Ostern. Mit „Easter“ gibt Chekmenev Einblicke in das kulturelle Gefüge der Ukraine und in die Solidarität der Menschen vor dem Hintergrund einer desolaten Infrastruktur.

Die Menschen auf den Bildern blicken oft traurig. Sie leben in schwierigen Verhältnissen, arbeiten hart im Bergbau, um ihr tägliches Brot zu verdienen, vertreiben ihre Klagen mit Musik oder betäuben sich mit Alkohol. Eine elegant gekleidete junge Frau watet durch den Matsch. Diese „Fotografischen Erinnerungen ab 1994“ präsentiert der ukrainische Fotokünstler Alexander Chekmenev derzeit im Kunstmuseum Bamberg. Mit seinen Porträts möchte er die Menschen seiner Heimat ins Bewusstsein rücken, die allzu schnell in Vergessenheit geraten. Aufgrund seiner Empathie für die Porträtierten werden seine Bilder international ausgestellt...

©Alexander Chekmenev

Chekmenevs Bilder sind weit mehr als nur historische Dokumentationen. Sie erzählen Geschichten über das Leben in der Ukraine und die menschliche Verfassung in Zeiten der Not.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Alexander Chekmenev und dem MOKSOP Museum, Kharkiv, Ukraine, und ist im Kunstmuseum Bayreuth noch bis zum 9. Juni zu sehen.