Tirol – St. Johann

Tirol, St. Johann präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Die Label, die hier für österreichische Lebensqualität stehen, sind beeindruckend. Man lernt hier Hoteliers und Nahrungsmittelproduzenten, den „Wilden Käser“ und den Schapsbrenner „Aggsteiner“ bei Führungen und Verkostungen kennen und begreift, warum diese Region über den Sport hinaus auch lukullisch so attraktiv ist.

Hier sind die Wirtsstuben Gasthäuser, denn  seit in den 50er Jahren ganz langsam der Tourismus etablierte,  ist der Gast in St. Johann die Nummer 1.

Dazu gehört natürlich, dass zumindest im Ortskern seine Ursprünglichkeit durch den Denkmalschutz behielt.  Um den Marktplatz gruppieren sich die alten, schön sanierten Gasthäuser mit den aufwändigen Lüftlmalereien und den verzierten frei hängençden Namensschildern, das „Gasthaus zum Dampfel“…

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©Michaela Schabel

vis-a-vis „Das Gasthaus zum Bären“ mit Blick auf die Kirche und die Freilichtbühne. Die ist in ihrer Modernität allerdings schon ein Fremdkörper, aber eben notwendig, um genügend Schwung in die Ortsmitte zu bringen, zum Beispiel durch die Standkonzerte oder am „Knödelfest“, das immer am dritten Sonntag im September attraktiv in Szene gesetzt wird. Vom Hauptplatz die Straße entlang wird ein 600 Meter langer Tisch zur Knödeltafel. Die Gäste können unter 26 Knödelsorten wählen, ganz traditionell Semmel-, Pilz- oder Kaspressknödel…

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©Michaela Schabel

aber auch mit Zucchini, Spinat oder Tomaten. Acht Live-Bands sorgen für eine zünftige Stimmung. Pünktlich mit dem Mittagsläuten um 12 Uhr beginnt das Fest.

Essen spielt in St. Johann eine große Rolle. Auf dem Wochenmarkt am Freitag gibt es alle Tiroler Köstlichkeiten. Viele Einheimische essen hier freitags, ganz gern die ausgezogenen Krapfen, entweder  süß oder und öfter  mit Sauerkraut.

Vorgebackenes Brot wird direkt auf dem Markt zu Ende gebacken. Die Obst- und Gemüse- Biobauern brauchen keine Zertifizierungen. Man nennt sich und weiß genau, wo gute Nahrungsmittel produziert werden. Das Werbemanagement organisiert zusätzlich Stände mit wechselnden Luxuswaren von weiter her, besonderen  Seifen oder Düften, damit der Markt immer wieder Neues zu bieten hat.

An den traditionellen Gebäuden…

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©Michaela Schabel

vor allem aber auch an modernen Gebäuden  merkt man , wie wohlhabend die Gemeinde inzwischen ist. Wie in anderen  österreichischen Städten  wagt man ganz neue architektonische Linie, das ist umstritten wie bei der neuen Post, aber auch sehr gelungen. Das kommunale Kulturzentrum mit dem, wie könnte er anders als „Kaisersaal“ heißen, trennt gekonnt durch eine wuchtige Mauer den Friedhof  daneben ab und zeigt sich auf der anderen Seite durch Verglasung bürgernah offen.

Am schönsten ist natürlich die Landschaft rundherum mit dem „Wilden Kaiser“ mit dem Naturschutzgebiet  und der „Kitzbüheler Spitze“ mit den Skipisten. Wandern und gut Brotzeit machen,  kann man überall.