Das Menü beginnt mit Salat mit leckeren Kombinationen wie geraspelten Karotten und Ananas. Zum Hauptgericht wird immer Reis gereicht. Kartoffeln rangieren unter Gemüse, neben Chouchou (= Chayoten), Tomaten, Paprika, Zucchini, Zwiebel, Lauch Linsen. Trotz der Insellage gibt es meistens Thun- oder Schwertfisch.
©Michaela Schabel
Bei Fleisch ist das Angebot auf Hirsch, Rind und Huhn beschränkt. Ein Zuckerbaron führte angeblich aus Heimweh die Hirsche in La Reunion ein. Auch die Rinder kommen ursprünglich aus Europa und sind in freier Natur noch reine Ökorinder. Alles andere muss aus der EU eingeführt werden. Die Handschrift des Hauses zeigt sich dann in den Nachtischkreationen nach europäischen Vorbildern. Eine Karaffe mit frischen Wasser, man kann es in La Reunion überall bedenkenlos trinken, steht immer auf dem Tisch. Mit den heimischen Weine ist ein Kenner kaum zufrieden, der ist mit importierten Weinen aus Frankreich und Südafrika gut beraten. Bei Bier muss man mit „Bourbon-Bier“, das in La Reunion eine Monopolstellung einnimmt, vorlieb nehmen.
Die kreolische Küche im Osten La Reunions und in den Hochlagen ist wesentlich schlichter, und reduziert sich imgrunde auf das traditionelle Cari, abgeleitet vom indischen Curry, nur dass der Reis weiß bleibt. Es gibt Cari als Reis-Gemüseeintopf in unendlichen Variationen, meist mit Linsen, weißen Bohnen, Chouchou, Kartoffeln, Tomaten oder Zwiebel, Fleisch oder Fisch. Die Soßen, darin zeigt sich die Kunst des Kochs, werden oft extra gereicht, sind, wenn auch extrem scharf, sehr pikant. Gebratene Bananen sind ein leckerer Nachtisch.
©Michaela Schabel
Der Name Chouchou heißt volkstümlich Liebling und weil Reunionesen so gerne dieses Gemüse essen, nannten sie es Chouchou, bei uns zuweilen als Chayoten erhältlich. Der Geschmack ähnelt etwas dem Kohlrabi, ist aber weniger herzhaft. Chouchou taucht schon als Vorspeise auf, oft ein Chouchou-Käsegratin oder es gibt Vorspeisenhäppchen, in der Regel Gemüse paniert, frittiert und ziemlich fettig serviert. Das gilt auch für den beliebten Reis mit Chouchou, ähnlich Kohlrabi, aber weniger herzhaft, entfaltet wenig Aroma. Die dazu gereichte rohe Peperoni und separate Soße sind andererseits extrem scharf.
Noch gibt es Fastfood-Buden. Doch seit im letzten Jahr in einer TV-Sendung erklärt wurde , wie man durch Pizzabacken am Strand bei den Touristen schnell an Geld kommen könne, scheint der Siegeszug der Schnellpizza in La Reunion in der Hauptsaison in Sicht.