©Museen der Stadt Landshut, Foto Michaela Schabel
Die Ausstellung wurde möglich, weil Bernhard Kühlewein den Museen der Stadt Landshut seine gesamten Bilder als Stiftung überlassen hat. Kuratorin Anette Klöpfer war von den Bildern so begeistert, dass sie anstatt des infolge der Pandemie ausgefallenen Krippenwegs „Winter im Licht“ initiierte, ein vortrefflicher Titel für die gut konzipierte Ausstellung. An die 40 Winterbilder sind zu sehen mit Bleistift oder Kohle gezeichnet, mit dynamischem Pinselstrich in expressiven Farben als Pastell, in Acryl, am schönsten in Öl ganz pastos gemalt, doch immer in realistischer Harmonie und Komposition.
Durch die großen Formate, 180 x 150, realisiert sich der Ausstellungstitel sofort als Lebensgefühl. Nach dem Motto „Morgens Skifahren, nachmittags malen“ verband Bernhard Kühlewein seine Leidenschaften und entsprechend sonnig durchglüht sind seine Winterbilder. Unter azurblauem Himmel schimmert der Schnee auf das Bergmassiv. Je nach Tageszeit wechseln rosarote Morgendämmerung und Sonnengelb als markante Farbflächen entlang der Bergsilhouette. Bäume und kleine Wälder ducken sich blau an die Hänge. Doch nie entwickelt sich eisige Kälte. Orange durchglüht leuchten Baumstämme, Hauswände, Wegespuren.
©Museen der Stadt Landshut, Foto Michaela Schabel
Die beiden Kabinette von Heiliggeist werden zu Themenräumen. Wie ein Reisetagebuch wirken Bernhard Kühleweins Hochgebirgsbilder, nicht zuletzt durch seine sehr persönlich formulierten Titel. „Als erster“ ist er auf der Piste, „Mit Freunden unterwegs“ und bekennt „Diese Bergwelt ist ein Wunder“, malt „wie sich das Wetter ändert“ oder „wenn es dunkel wird“ rund um das Alpbachtal mit Blick den Berg hinauf oder von oben ins Tal hinter aus unterschiedlichsten Perspektiven. Ganz selten gibt er den Menschen Raum, nicht als Touristenmassen, sondern als begeisterte Skifahrer.
©Museen der Stadt Landshut, Foto Michaela Schabel
In den „Waldbildern“ im zweiten Kabinett entwickelt er eine ganz andere Atmosphäre. An weiten Hügeln ziehen sich die Wälder hin, vorwiegend Nadelbäume, dazwischen ab und zu kupferbraune Blätterkronen von Laubbäumen. Durch das Spalier der Baumstämme schimmert der Schnee, egal in welcher Witterung immer wieder in blauen Mustern, in dem Bild „Wenn die Sonne untergeht“ wie eine latente Hommage an Bayern.
©Museen der Stadt Landshut, Foto Michaela Schabel
Bei „Tauwetter“, selbst in der „Dezembernacht“ wirkt der Wald rot durchglüht.
©Museen der Stadt Landshut, Foto Michaela Schabel
In der „Mondnacht“ wird der Wald zum märchenhaften Geheimnis, heiter, als würden sogleich die Elfen hinter den Bäumen erscheinen.
Bernhard Kühleweins Bilder mahnen nicht an die Vergänglichkeit, an die Zerstörung der Natur. Ganz im Gegenteil unter dem flirrenden Schnee, im Grün der Bäume, im Blau der Schatten schlummert schon der Frühling. Kühleweins Bilder spiegeln die Natur als Quelle der Schönheit und Freude.
Die Ausstellung „Winter im Licht“ ist noch bist 9. Januar zu sehen.