©Michaela Schabel
In schwarz, mit grau-weißen Lichtsplittern gehalten verstärkt der Hintergrund in der ersten Geraden die suggestive Tiefenperspektive der Bilder, leuchtende Innenräume mit geometrischen Mustern in „around 13 % of the truth“, abstrahierte Stillleben mit obskuren Schatten in „Row Power Silence“, mit farblichen Lichteffekten in „Cambrino“ oder geometrisierten Blumen als „Poetic Cosmetic“. Es entwickeln sich teilweise bühnenbildhafte surreale Räumlichkeiten und Verfremdungen, die durch die Titel, ebenso wie durch den Ausstellungstitel eine nachdenkliche narrative Ebene bekommen.
©Stefan Lenhart, Foto Michaela Schabel
Im Parallelgang, konzeptionell ähnlich, nach Sujets und Ausführung etwas anders gestaltet nehmen knallbunte Farbtupfer auf schwarzem Hintergrund den floralen Stillleben die Wirkung.
©Michaela Schabel
Auch hier zeigt Stefan Lenhart sein Können Blumen, Vasen und Lichtspiegelungen mit der Präzision fotorealistischer Genauigkeit umzusetzen. Faszinierend wirken die subtilen organischen Strukturierungen, die farblichen Abstufungen verwelkender Blumen, die aufblitzenden Spektralfarben im Schliff der Vasen. Ihre Schatten malt Stefan Lenhart in diffuser Auflösung, wodurch Morbidität und Perspektivität noch intensiviert und beschleunigt werden, vor allem wenn er aus extrem diagonalem Blickwinkel malt.
©Stefan Lenhart, Foto Michaela Schabel
Mit Gespür für die Energetik diagonaler Spannung setzt er im Quergang, dem dritten Kapitel seiner Ausstellung in Anlehnung an Vincent van Gogh eine braune Vase mit verwelkten Sonnenblumen in Szene, die er wenige Meter weiter als Stillleben in Blattgold aufleuchten lässt. Das ist eine kreativer Umgang mit klassischen Motiven und insgesamt eine Ausstellung, die zum genauen Hinschauen verführt.
©Stefan Lenhart, Foto Michaela Schabel
Schade nur, dass kaum Besucher den Weg in den Kunstverein wagen. Einstweilen kann man hier ganz alleine dem Kunsterlebnis frönen.
Die Ausstellung „Insider for Outsider“ ist im Landshuter Kunstverein noch bis 5. Dezember zu sehen.