"Kultur macht glücklich"


München – „Mute“ – Pan Daijing verwandelt den Westflügel im Haus der Kunst in einen Erlebnisraum

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München – „Mute“ – Pan Daijing verwandelt den Westflügel im Haus der Kunst in einen Erlebnisraum

©Michaela Schabel

Pan Daijing, 1991 in Guiyang in China geboren, eröffnet durch „Mute“ (=stumm), eine Auftragsarbeit eigens für das Haus der Kunst entwickelt, imaginäre Räume. Ohne Worte verlebendigt sie die symbiotische Beziehung von architektonischen Elementen des Gebäudes und seiner Geschichte. Gleichzeitig mobilisiert sie das Empfindungsvermögen des Besuchers durch „Mute“, eine komplexe Komposition aus Klang, Licht und tänzerischer Performance. Pan Daijing will Augen und Ohren aktivieren, den Körper den Boden spüren lassen, die Gedanken den Himmel, womit diese Ausstellung das Konzept der Selbsterfahrung im Haus der Kunst auf ganze neue Weise weiterführt.

Im ersten Raum können sich die Besucher eine Decke mitnehmen, um sich, wo immer sie wollen, auf den Boden zu legen und die Raumstimmung zu erfühlen. Mit Blick auf die hohen Zimmerdecken, alles Grau in Grau stellen sich ganz unterschiedliche Gefühle ein, Entspannung pur angesichts der Weite und Leere der Räume, aber auch düstere Emotionen, wenn man an die Zeiten denkt, in denen man im Haus der Kunst nationalsozialistische Werke glorifizierte. In diesem Kontext genügen wenige Ketten in luftiger Höhe das Leid von einst lebendig zu machen. Ein flaches Podest mit rotem Teppich, das in ein kleines Zimmer führt, mutiert zur Blutspur, denkbar in eine Gaskammer. In der großen Halle bedrücken die nach unten gelassenen technischen Stahlstrukturen. Kleine Treppenelemente wirken wie Schafotte.

Diese Stille aktiviert jeden Tag ein vielköpfiges Performance-Ensemble, wobei sich die Gegensätze von Innen und Außen verschieben und sich die Geschwindigkeit der Zeit verlangsamt. Diese Performances finden wochentags von 15-19 Uhr und an Wochenenden zwischen 13-17 Uhr und enden am 13.04.24 mit einer performativen Aktivierung mit sieben TänzerInnen.

„Mute“ ist im Münchner Haus der Kunst noch bis 14.04.24 zu erleben.