©Zita Habarta

Herta Habarta (†2004) zählt zu den wichtigsten VertreterInnen des Konstruktivismus in Bayern. Ihre Bilder zeugen von großem Farb- und Formgespür, von extremer Ausdauer und handwerklichem Können. Mit ihrer Art geometrische Kompositionen zu entwickeln setzte sie ganz individuelle Akzente. Nicht eine, meist zwei Diagonalen bestimmen die Strukturierung ihrer Acyrlbilder, wodurch sich die linearen Elemente, kurze Striche, kleine Flächen gemalt aus der Vogel- und Schrägbildperspektive zu raffinierten Vexierbildern verschachteln, die ähnlich wie bei den psycho-dynamischen Rorschachtests je nach Blickfixierung auf ein Detail eine ganz neue Ausrichtung der Bildelemente bewirken und damit überraschende Bildinhalte eröffnen. Plötzlich erkennt man Häuser, die, je nach Fixpunkt nach Osten oder Westen ausgerichtet sich. Linien- und Balkensysteme schaffen oszillierend über- und untereinander verlaufend Raumstrukturen, zielen mitunter dynamisch in die Bildtiefe. Durch subtile Farbschattierungen, in dieser Ausstellung vor allem durch Grün-Blau- und Lila-Violett-Rosenuancen, entfalten die Bilder eine sehr wohltuende Farbwirkung, bei starken Farbkontrasten eine kraftvolle Energetik. 

Das Gespür für Farbnuancen, das Spiel mit perspektivischen Raffinessen und segmentierten Bildwiederholungen findet man auch in den computergenerierten Bildern von Zita Habarta. Ihr Faible sind die Rosetöne, die sie wie in traumhaft ästhetischer Papieroptik zu skulptural ornamentalen oder multiperspektivischen Objekten mit verführerisch haptischer Wirkung arrangiert. In einem Triptychon in matt dunklen Rottönen lodert Erotik durch einen Lichtschlitz, in denen helles Rot aufleuchtet. Eine röhrenförmige Skulptur durch Halbschnitt mit Blick auf weiß gleißende Innenwelten vor schwarzem Hintergrund wird zur Bühne unterschiedlichster Phantasiewelten. Einmal gesehen, vergisst man die Arbeiten von Herta und Zita Habarta nicht mehr. 

Die Ausstellung „Systeme und Codes“ ist bis 16. April im Landshuter Kunstverein, Herrengasse 375, donnerstags bis sonntags von 14 – 17 Uhr zu sehen.