"Kultur macht glücklich"


Berlin – „70 Jahre Schallplatten und Soundarbeiten von KünstlerInnen“ im Hamburger Bahnhof 

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Berlin – „70 Jahre Schallplatten und Soundarbeiten von KünstlerInnen“ im Hamburger Bahnhof 

©Harry Bertoia, Foto: Michaela Schabel

Die aneinandergereihten Räumlichkeiten dem ehemaligen Gleisweg entlang sind ideal für die thematischen Schwerpunkte der Ausstellung. Erstmals präsentiert der Hamburger Bahnhof in der deutschen Museumslandschaft eine Ausstellung über Klangkunst, was nur möglich ist durch den großen Sammlungsbestand des Nationalmuseums, durch die Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung und -Musikstiftung und durch den Erwerb des Schallplattenarchivs der Berliner Plattenhändlerin Ursula Block.

Über Kopfhörer werden die einzelnen musikalischen Entwicklungen nicht nur visuell über Informationstexte, sondern auch akustisch über Klangbeispiele und Raumschwingungen erfahrbar. Räume verwandeln sich in Klanginstallationen. Durch Vorhänge abgetrennt offerieren sich in Nischen durch Videos einzelne Künstlerporträts. 

Über die Plattencover wirkte sich Musik direkt auf die Kunst aus. Designer Harry Bertoia benutzt für seine Metallinstallationen nur Werkstoffe, die Klang erzeugen. Den Sound von über 100 Klangskulpturen nahm er in elf Platten der „Sonambient“-Reihe auf.

In den 1960er Jahren bezogen die KünstlerInnen immer mehr audio-visuelle Medien mit ein. Sie entwickelten bewegliche Klangskulpturen, elektronische Sound-Installationen oder ortspezifische Klangkörper, die Räume in Resonanzkörper verwandelten, um neue Hörerfahrungen zu ermöglichen. Bernhard Leitner versteht seine Ton-Raum-Arbeiten als Instrumente. In seiner großen „Raum-Wiege“ sind Klänge nicht nur mit dem Ohr, sondern mit dem ganzen Körper zu erleben.

Ausstellung "70 Jahre Schallplatten und Soundarbeiten" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Bernhard Leitner, Foto: Michaela Schabel 

Christina Kubisch macht in ihren Klang-Lichtinstallation „The True and the False“ 1980 Tonstärken in subtil sich ändernden Farbfacetten synergetisch erlebbar. Die Ausstellung richtet sich an alle Sinne. Das große Angebot ist während eines Ausstellungsbesuches fast nicht zu bewältigen, wenn man sich intensiv mit den einzelnen Musikrichtungen beschäftigt. 

„70 Jahre Schallplatten und Soundarbeiten von KünstlerInnen“ ist im Hamburger Bahnhof Berlin noch bis 14. Mai zu sehen.