©Oberammergauer Festspiele, 2022
Die Verschiebung der „Passionsspiele“ um zwei Jahre infolge der langen Probezeiten erwies sich als sinnvoll. Das Hygienekonzept funktionierte. Gastronomie und Einzelhandel atmeten nach den beiden schweren Coronajahren auf und konnten sich stabilisieren.
Auch die Gäste waren zufrieden. Die Reklamatonsquote lag unter 1 Prozent. Die Herkunft der Gäste veränderte sich. 70 Prozent kamen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, womit sich der deutschsprachige Anteil im Vergleich zum internationalen um 20 Prozent erhöhte.
Die Zahl der Mitwirkenden verringerte sich von 2020 auf 1769. Einige wollten nicht mehr mitmachen, manche konnten wegen Zeitmangels nicht mehr mitspielen. Spielleiter Christian Stückl sieht das durchaus positiv. „Wir haben uns eigentlich gesund geschrumpft. Es war gut, dass es weniger Leute waren. Dadurch lernt man die Mitwirkenden besser kennen, man ist näher an den Leuten dran.“
Theologisch gesehen war es für Christian Stückl die beste Version der Passionsspiele. Zum ersten Mal gelang es mit einem Team von Theologen und Rabbinern aus Amerika zusammenzuarbeiten. Belohnt wurde Stückls Engagement gegen Antisemitismus mit dem Isaiah Award. Das Thema Antisemitismus bleibt das aktuelle Anliegen der Oberammergauer Passionsspiele. „Wir müssen immer weiter daran arbeiten, dass wir ein normales Verhältnis miteinander bekommen“, so Christian Stückl. Die 43. Festspiele sind mit 2030 wieder im Dekaden-Rhythmus.