„Illumination“ in Öl (2022), Shingo Francis,53 × 53 cm ©Michael W. Schmalfuß
Galerist Michael W. Schmalfuß liebt die Kombination von Malerei und Skulpturen. Unter dem Motto „Lost in Paradise“ zeigt er die Arbeiten zweier international bekannter, sehr gegensätzlich arbeitender Künstler, die sich schon sehr lange kennen.
Seit 1995 sind Shingo Francis und Bodo Korsig befreundet. Durch ihre Leidenschaft für das Reisen, das Surfen und die Kunst inspirieren sie sich gegenseitig. Inzwischen blicken sie auf zahlreiche gemeinsame Ausstellungen, unter anderem in den USA, Japan, Deutschland, Frankreich und in der Schweiz.
An den transzendenten Landschaften und geometrischen Formen erkennt man Shingo Francis’ Bilder sofort. Je nach Lichteinfall scheinen sich seine Bilder zu verändern und entwickeln eine meditativ erleuchtende Kraft.
1969 wurde Shingo Francis im kalifornischen Santa Monica geboren. Sein amerikanischer Vater Sam Francis ist ein bedeutender Vertreter des Informalismus und des abstrakten Expressionismus, seine japanische Mutter Mako Idemitsu eine bekannte Medienkünstlerin in Japan. Mit drei Jahren ging Shingo Francis mit seiner Mutter nach Tokio, besuchte später eine internationale Schule und kehrte mit 13 Jahren zu seinem Vater in die USA zurück, um dann in den Ferien immer wieder seine Mutter zu besuchen. Der Kunst der Eltern hat Shingo Francis schon sehr früh eine eigene Bildsprache entgegengesetzt, mit beeinflusst vom Leben in einem Zen-Kloster, wo er als Student einige Zeit verbrachte. „Er ist ein sehr eigenständiger und sensibler Künstler. Man spürt in seinen sphärischen Bildern, dass er auch asiatische Philosophien verinnerlicht hat“, kommentiert Galerist Michael W. Schmalfuß Shingo Francis.
Dieser Künstler ist ein abstrakter Minimalist. Mit großer Aufmerksamkeit spürt er den subtilen Veränderungen von Farbe, Zeit und Weite nach, also genau den Variablen, die unser Bewusstsein prägen. Bestens passt dazu der Ausstellungstitel „Lost in Paradise“.
Eine ganz andere Motivation treibt Bodo Korsig an. Ihn interessieren menschlichen Verhaltensweisen unter Extrembedingungen. Er zeichnet sie, entwickelt Objekte, räumliche Installationen und Videos. Bodo Korsig arbeitet medienübergreifend mit starken Kontrasten und unkonventionellen Mitteln. Das kann schon einmal eine Straßenwalze sein, um großformatige Holzschnitte zu drucken. Bodo Korsig zeigt im krassen Spannungsverhältnis von Schwarz-Weiß die andere Seite von „Lost in Paradise“, geprägt von den Erkenntnissen der Neurowissenschaften und Verhaltensforschung, insbesondere von dem amerikanischen Medizinnobelpreisträger Eric Kandel, der die Erforschung des Gedächtnisses revolutionierte.
„Lost in paradise“ (2022), Bodo Korsig, 47 × 38 cm ©Michael W. Schmalfuss
Einerseits reduziert Bodo Korsig die Komplexität menschlichen Denkens und davon abhängig menschlicher Verhaltens durch klare künstlerische Ausdrucksformen, andererseits entwickelt er überaus faszinierende und spannende Videokonstellationen zwischen Dystopie und Humor, opulenter Bühnenoptik und comicartiger Bewegungsmustern.
Bodo Korsig, 1962 in Zwickau geboren, lebt und arbeitet in Trier und New York.
Die Ausstellung „Lost in Paradise“ ist vom 23. April bis 21.Mai 2022 zu sehen.