© Zanele Muholi
Zanele Muholi bezeichnet sich als nicht-binär. Als visuelle Aktivistin bzw. visueller Aktivist dokumentiert sie seit den frühen 2000er Jahren das Leben der Schwarzen LGBTQIA+-Community Südafrikas in eindrücklichen, teilweise sehr intimen Fotografien. Sich gemeinsam zu waschen, bedeutet nicht nur sich reinigen, sondern auch Harmonie.
© Zanele Muholi
In diesem Zusammenhang ist das Brustabbinden ein weit verbreitetes Ritual, um die eigene Weiblichkeit zu verstecken und nicht das Ziel männlicher Attacken zu werden.
© Zanele Muholi
Muholi offeriert in ihren Fotografien die Vergangenheit. Ihre Mutter hatte als Hausmädchen von Europäern acht Kinder ohne Mann großzuziehen. So kennt Muholi die Schattenseiten des Kolonialismus und der Apartheit aus frühester Kindheit. Afrikanische Frauen erlitten viel sexuelle Gewalt. Immer wieder wurden sie barbarisch, wie Raubtiere, als Sexualobjekt präsentiert.
© Zanele Muholi
Muholi zeigt sie aber auch in ihrer erhabenen Schönheit und einzigartigen Aura.
© Zanele Muholi
In einem weiteren Ausstellungsraum fokussiert Muholi auf das Thema auf LSBTQI+Personen. Was früher die Apartheit, die Trennung sozialer Gruppen in Südafrika bedeutete, das ist heute die sexuelle Trennung, wenn man nicht in der heterosexuellen Tradition lebt. Deshalb fotografiert Muholi die homosexuelle Szene gerade an den Orten, wo früher die Apartheit besonders spürbar wurde, in den Städten und an den Stränden. Jedes Jahr präsentiert sie die Wahl der schönsten „Black Lesbian Queen“. Mit der von ihr mitbegründeten allgemeinnützigen Organisation Forum für Empowerment Women (FEW) und ihren Fotografien schafft sie Räume der Zugehörigkeit von lesbischen, bisexuellen und Trans*-Menschen. Muholi ermutigt Menschen zu ihrer Lebensart zu stehen, sich dafür in Schale zu werfen und Position zu beziehen.
© Zanele Muholi
Kuratoren: Natasha Ginwala (Assoziierte Kuratorin, Gropius Bau), Yasufumi Nakamori (Senior-Kurator International Art, Fotografie, Tate Modern) und Sarah Allen (ehemals Assistenzkuratorin, Tate Modern)
Die Ausstellung ist bis zum 13. März 2022 im Berliner Gropius Bau zu sehen.